Die Oberösterreichischen Nachrichten brachten die Story über die Rundfunkfinanzierung in Europa prominent als Kultur-und Leben-Aufmacher:
Der Jahresbericht der European Broadcasting Union (EBU) für das Jahr 2015 weist den ORF bei den Einnahmen als fünftgrößte Radio- und Fernsehanstalt in Europa aus. Nur die staatlichen Rundfunkanstalten ARD in Deutschland, BBC in England, RAI in Italien sowie die Schweizer SRG hatten laut dem EBU-Report Funding of Public Service Media 2015″ höhere Einnahmen zu Buche stehen als der heimische öffentlich-rechtliche Sender.
Aufbereitet hat das Datenkonvolut der Medienjournalist Harald Fidler. Für die Erhebung der Sender-Finanzen wurden die Daten von 45 der insgesamt 63 EBU-Mitgliedssenderanstalten gesammelt. Beim nationalen Umsatz liegt Österreich mit dem ORF an sechster Stelle – mit einer Gesamtsumme von 1,01 Milliarden Euro.
Was die kommerziellen, also die Werbeeinnahmen in Prozent des Umsatzes betrifft, liegt der heimische öffentlich-rechtliche Sender hinter Malta und Polen auf Platz drei. Rund 42 Prozent des ORF-Umsatzes sind laut der Erhebung kommerzielle Einnahmen.
Im Jahr 2014 betrugen die kommerziellen Einnahmen 365,8 Millionen Euro, allein die Erträge aus Fernseh- und Radiowerbung brachten gemeinsam 209,2 Millionen Euro ein. Mehr als 600 Millionen Euro lukrierte der größte österreichische Sender im Jahr 2014 an Rundfunkgebühren. Pro gemeldetem Haushalt gehen jährlich knapp 190 Euro an den ORF. Damit werden Eigenproduktionen, Sendeanlagen, Lizenzen und technische Ausstattungen finanziert.
Der Konzerngewinn des Senders in Höhe von rund 7,5 Millionen Euro lag in der Bilanz 2015 – obwohl man den Eurovision Song Contest stemmen musste und unerwartete Probleme rund um die Vordienstzeiten aufgetreten waren – über Plan. Was die Zukunft betrifft, ist man beim öffentlich-rechtlichen Sender frohen Mutes: „Das Jahr 2015 hat vielversprechend begonnen, die Werbeeinlagen des ersten Quartals lagen weit über Plan“, sagten Generaldirektor Alexander Wrabetz und Finanzdirektor Richard Grasl bei der Präsentation der Bilanz für das Jahr 2015 im Februar.
Hier geht’s zum Beitrag Beinahe Europameister nach Einnahmen – auch kommerzielle.