Adblocker
Wie Userinnen und User mit einem praktischen, kostenlosen Werkzeug Medien teuer zu stehen kommen.
- Adblocker oder Werbeblocker bieten Userinnen und Usern die Möglichkeit, Werbung auszublenden. Grundsätzlich eine feine Sache – wenn Popups nerven oder seitengroße Videowerbung Seiten verlangsamt. Das Problem daran: Werbung, die nicht angezeigt wird und damit nicht gesehen, die wird in der digitalen Welt auch nicht bezahlt.
- 31 % der Onlinenutzer in Österreich haben Adblocker im Einsatz, die Onlinewerbung ausblenden – und damit auch potenzielle Online-Werbeeinnahmen der jeweiligen Seiten/Medien. (Quelle: DNR 2018, Österreich-Bericht)
- Der deutsche Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) erhebt (mit einer technischen Messung) Quartal für Quartal die Nutzung von Adblockern in Deutschland. Stand viertes Quartal 2019: rund 23 % der Werbung bei den Vermarktern werde geblockt.
- Werbung im Wert von 21,8 Milliarden Dollar wurde mit solchen Adblockern etwa 2015 weltweit ausgeblendet, schätzte eine Studie von Fairpage und Adobe (PDF-Link) im Sommer 2015. 2014 sollen es demnach 11,7 Milliarden Dollar gewesen sein. Ausgeblendet auch aus den Einnahme-Spreadsheets von Onlinemedien.
- Der deutsche Digitalberater Oliver von Wersch sieht geringere Dimensionen als sie etwa Fairpage kommunizierte: Seit 2015 erhebt der deutsche Verband der Digitalwirtschaft die Nutzung – und kommt laut Wersch auf rund 20 Prozent der PCs, zwei Prozent auf Mobilgeräten. „Glauben Sie nicht die Fantasiezahlen über Adblock-Nutzung“, sagt Wersch.
- Wersch spricht von „Raubrittern“: Denn wer sich, meist gegen Geld, von Adblockern freikauft und whitelisten lässt, kommt durch.
- Viele Browser haben inzwischen eingebaute Adblocker oder entsprechende Plugins. Google-Browser Chrome blendet „aufdringliche“ Werbeformate aus; was aufdringlich ist, definiert die US-Initiative „Coalition for Better Ads“. Google ist zugleich Welt-Werbemarktführer.
Stichwort in Arbeit. Allein für dieses Stichwort lohnt sich ein Bezahlzugang vorerst nicht.