• 2020, im Jahr 1 der Corona-Pandemie, von Lockdowns im Frühjahr und Herbst, knickten die klassischen Werbebuchungen im März/April drastisch ein, Gratiszeitungen verloren ihren zentralen Vertriebsweg im öffentlichen Verkehr - den kaum jemand nutzen konnte.
  • Die Regierung von ÖVP und Grünen steuerte binnen Tagen mit einer an die 20 Millionen Euro schweren Corona-Infokampagne, 18,6 Millionen Sonderpresseförderung und 17 Millionen Sonderförderung für privaten Rundfunk dagegen.
  • In diesem Lexikonstichwort finden Sie einen Überblick über Medienförderungen im Jahr 2020 (Gesamtvolumina der Förderungen) im weiteren Sinne sowie die Sondermedienförderungen im Corona-Jahr.
  • 2021 soll eine neue Digitaltransformationsförderung alleine für bestehende Verlagshäuser und Rundfunkunternehmen kommen, die regulär 15 Millionen Euro im Jahr betragen soll, 2021 um 2020 mangels passendem Gesetz versprochene, aber nicht ausgeschüttete 19 Millionen Euro einmalig dazukommen.

Welche Tageszeitungen 2020 wieviel Presseförderung erhielten, finden sie im Lexikonstichwort PRESSEFÖRDERUNG 2020.

Welcher Privatsender, welche Privatsendergruppe 2020 und 2021 wieviel Privatrundfunkförderung bekommt, finden Sie in den Lexikonstichworten PRIVATRUNDFUNKFÖRDERUNG 2020 und PRIVATRUNDFUNKFÖRDERUNG 2021 (vorläufig).

Welche Mediengruppen und Medien 2020 wieviel Werbegeld öffentlicher Stellen erhielten, finden Sie unter dem Lexikonstichwort MEDIENTRANSPARENZ 2020.

Das Letzte: Updates zum Ein-/Ausklappen

Die Regierung von ÖVP und Grünen schickt die nächste Medienförderung am 28. Jänner 2021 in Begutachtung: Der neue "Fonds zur Förderung der digitalen Transformation" bringt jährlich 15 Millionen Euro Förderung für Tageszeitungen, Wochenzeitungen und Monatstitel, Volksgruppentitel sowie private TV- und Radiosender, kommerzielle wie nicht kommerzielle. Schon 2020 für die Förderung gewidmete 19 Millionen werden im ersten Jahr zusätzlich ausgeschüttet, 2021 gibt es also 34 Millionen Euro. Der Geschäftsführer der RTR GmbH (Geschäftsstelle der Kommaustria, derzeit Oliver Stribl) vergibt die Förderung; die Verteilung überlässt das Gesetz großteils den Richtlinien, die sich die RTR (und damit ihr Geschäftsführer) selbst gibt. Ein Richtlinienentwurf (Stand Jänner 2021) sagt: Zwei Drittel der Förderung werden für Projekte vergeben (jeweils bis zu 750.000 Euro) - von besseren Arbeitsabläufen und Kundenakquisemodellen, die fast drei Viertel der Förderung ausmachen sollen, bis zu Datensjournalismus und Barrierefreiheit sowie Jugendschutz. Ein Drittel der jährlichen Fördersumme geht als "Basisförderung" alleine an Printmedien (samt 1 Prozent für Volksgruppenmedien). Bemessen wird sie nach Digitalumsatz (Vertrieb journalistischer Inhalte, 50 Prozent), Auflage/Reichweite (40 Prozent) und Zahl journalistischer Arbeitsplätze (nach KV, 10 Prozent). Presseförderung wird hier gegengerechnet - klingt nach einem Bonus für Gratisblätter (geplant war zunächst auch die Gegenrechnung mit Mehrwertsteuer-Reduktion 2020 für Zeitungsverkäufe, sie soll aber aus Richtlinienentwürfen gestrichen sein). Pro Medienunternehmen/verbund können bis zu 1,75 Millionen Förderung pro Jahr ausgeschüttet werden (2021 bei mehr als doppelter Gesamtförderung wohl mehr). Die EU muss die neue Förderung genehmigen; allerdings äußert sie kurz vor Ablauf der Frist im Spätsommer 2021 Bedenken etwa gegen Rundfunkförderung. Die Digitalförderung dürfte damit erst 2022 kommen.

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