EXXPRESS.at
Richard Schmitts digitales Boulevardmedium startet am 16. März 2021 mit der Tonspur des Ibiza-Videos - das auch seine eigene Geschichte nachhaltig prägte.
Richard Schmitt, zuvor Chefredakteur von Heute, Krone.at und zuletzt einige Monate bis Sommer 2020 Oe24.at/Oe24TV, startet am 16. März 2021 seine Boulevardplattform exxpress.at. Er kündigte das Medium als "gehobenen Boulevard" mit Wirtschaftsschwerpunkt und TV-Inhalten (geplant ab April 2021) an.
Aufmacherstory zum Start: Schmitt veröffentlicht eine mehr als vierstündige Tonspur des Ibiza-Videos. Der damalige PFÖ-Chef Heinz-Christian-Strache versuchte illuminiert auf einer Finca auf Ibiza eine vorgeblichen Oligarchin motivieren, die Kronen Zeitung zu übernehmen und "Zackzack" das Blatt und die Redaktion auf FPÖ-Kurs zu bringen, um so die Nationalratswahlen zu gewinnen. Strache lobt Schmitt als"einen der besten Journalisten ist, die die Krone hat. Dem das Messer angesetzt wurde von den anderen Parteien, weil er zu kritisch geschrieben hat".
Personal Nach acht Tagen und vor dem Start verlässt Schmitts Stellvertreterin Sandra Jungmann (zuvor zehn Jahre Woman) Schmitts Exxpress wegen Auffassungsunterschieden über redaktionelle Linie, Personal und ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten. Profil berichtet vom Engagement René Rabeders, zuvor Chef vom Dienst des weit rechts stehenden Mediums Wochenblick, für den Express. Peter Sichrovsky, im ersten Editorial als Kolumnist (und Standard-Gründungsmitglied) geführt, erklärt kurz darauf, er arbeite bei Express.at nicht mit.
Haupteigentümerin des Exxpress und Herausgeberin ist die Juristin und Unternehmerin Eva Schütz-Hieblinger, die sich schon für die Neos engagierte und stellvertretende Kabinettchefin von Hartwig Löger (ÖVP) als Finanzminister war. Ihr Mann ist Gerd Alexander Schütz, Immobilieninvestor, Unternehmer, Vorstand der C-Quadrat Investment AG und schon Großspender an die ÖVP. Über das Geld für den Exxpress sagt sie 2021 im Standard: "Wir sind 20 Jahre verheiratet, da kann man das nicht mehr so genau unterscheiden." Sie beide legten auch hier "Wert auf eine wirtschaftlich sinnvolle Investition." Eine Beteiligungsfirma von Schütz-Hieblinger hält 50 Prozent an der Webexpress Holding Gmbh (damals in Gründung), 25,1 Prozent die Liechtensteiner Stiftung Libertatem (ungenannten Stifters), 10 Prozent Richard Schmitt und den Rest nach dessen Angaben vorerst ungenannte Investmentbanker, Immo-Investoren, ein Hotelier.
Das Investment in das zum Start 18 bis 20 Personen beschäftigende Unternehmen beziffert Schütz-Hieblinger im Kurier mit 5,5 Millionen pro Jahr laufenden Kosten. Werbung solle es auf Sicht finanzieren.
Express hieß unter anderem eine Boulevardtageszeitung der 1960er Jahre und relevante Krone-Konkurrentin; 1970 übernahm die Krone den Express und sein Personal und stellte ihn ein. Der Express inspirierte Wolfgang und Helmuth Fellner nicht nur namentlich bei ihrem Erstlingswerk, dem Schüler- und Jugendmagazin Rennbahn-Express. Die Url Express.at hat sich schon lange der Ticketvertrieb ÖTicket gesichert.

Stichwort in Arbeit, vorerst lohnt sich alleine dafür kein Abo.