Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine - bis auf meist in der Branche namhafte Autorinnen und Autoren meist - schlecht bezahlte Gruppe von (vor allem für das Unternehmen) flexibel eingesetzten Beschäftigten ohne Anstellung, häufig beim Einstieg in den Journalismus. Ein "Einstieg", der sich auch über viele Jahre ziehen kann.

Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ORF haben vor allem um 2013/2014 sehr lautstark auf ihre prekären Arbeitsverhältnisse hingewiesen - hier etwa in einer Umfrage über ihre Arbeits- und Lebenssituation und hier in einer Petition an den Stiftungsrat.

Der ORF versprach Sanierung, verhandelte 2014 einen neuen, wieder gegenüber den bisherigen verschlechterten Kollektivvertrag für Anstellungen von Freien aus.

Es gibt weiterhin freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ORF, teils auf eigenen Wunsch, etwa Moderatorinnen und Moderatoren. Nach ORF-internen Daten arbeiten im ORF selbst 2021 Honorarempfänger im Umfang von 234 Vollzeitstellen (ein Vielfaches an Menschen, weil üblicherweise nicht in Vollzeit-Beschäftigungsverhältnissen). Im Gesamtkonzern ORF mit Töchtern waren es Honorarempfänger im Umfang von 242 Vollzeitstellen. "Zur Beseitung von Risiken im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Honorarmitarbeiter/innen" plant der ORF auch 2021 (wie schon lange), diese Honorarempfänger in "unbefristete Dienstverhältnisse" zu bringen.

Die Risiken von Honorarmitarbeiterinnen und Honorarmitarbeitern zeigen immer wieder Arbeitsgerichtsprozesse gegen den ORF. Mitarbeiterinnen vor allem des ORF-Radios klagten den um 2016. Eine Mitarbeiterin von FM4 zeigte etwa vor Gericht auf, dass der jugendlichere Alternative-Sender des ORF selbst den schon recht knappen Honorarkatalog des ORF unterlief, indem er (für den ORF günstiger) Beiträge kombinierte und gemeinsam abrechnete. Das Verfahren endete mit einem Vergleich zugunsten der Mitarbeiterin, die sich allerdings zu Stillschweigen verpflichtete. Die für diese Abrechnungsmodalitäten verantwortliche, langjährige FM4-Chefin Monika Eigensperger wurde zur Zeit des Verfahrens mit 2017 zudem noch ORF-Radiodirektorin. Weitere Radio-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die den ORF noch als Freie geklagt haben, sind inzwischen angestellt.

Doch auch 2021 kritisiert etwa der von der SPÖ in den ORF-Stiftungsrat entsandte Heinz Lederer "prekäre" Arbeitsverhältnisse im ORF und verlangt deren "Sanierung".

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