• Wer beherrscht den Weltmarkt der Suchmaschinen? Google. Wer macht TV-Konzernen am meisten Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der Zuschauer? Die Google-Videoschwester Youtube. Welcher Konzern nimmt weltweit am weitaus meisten Werbegeld ein - mehr als doppelt soviel wie Facebook und vielfach mehr als die größten klassischen Medienkonzerne? Google - beziehungsweise seine börsenotierte Mutter Alphabet, neben Apple einer der wertvollsten Konzerne der Welt.
  • Internationale Digitalkonzerne wie Google und Facebook sind mit mehr als 1,1 Milliarden Euro der Sektor mit den weitaus höchsten Werbeumsätzen in Österreich und einem Marktanteil von an die 42 Prozent. Das lässt sich aus der 2020 neuen Digitalsteuer und der Werbeabgabe hochrechnen.
  • Die Werbemarktanteile in Österreich 2020 mit internationalen Digitalkonzernen finden Sie unter dem Lexikonstichwort WERBUNG 2020 Werbemarktanteile mit internationalen Onlinekonzernen, Volumen sowie unter WERBUNG 2021 Digitalsteuer vs. Werbeabgabe monatlich.
  • Dieses Lexikonstichwort wird überarbeitet und vor allem aktualisiert

Das Letzte: Updates zum Ein-/Ausklappen

Facebook gibt sich ein Aufsichtsgremium für inhaltliche Fragen wie Desinformation, Hassbotschaften und Sicherheit. Das Oversight Board nimmt am 6. Mai 2020 offiziell seine Tätigkeit auf. Da hat es 20 Mitglieder wie den langjährigen Guardian-Chefredakteur Alan Rusbridger, der ehemalige US-Bundesrichter Jamal Greene (Columbia Law School), die ehemalige dänische Premierministerin und Parteichefin der Sozialdemokraten dort, Helle Thorning-Schmidt, und die Menschenrechtsanwältin Catalina Botero-Marino. 40 Mitglieder sollen es noch werden. Das Oversight Board soll bestimmen, welche Inhalte auf Facebook gepostet werden können. Facebook hat sich verpflichtet, die Beschlüsse, soweit gesetzeskonform, umzusetzen, auch wenn Mark Zuckerberg oder das Facebook-Management anderer Meinung ist. Das Gremium wird über eine für die ersten sechs Jahre mit 130 Millionen Dollar dotierte Stiftung finanziert.  
US-Medien glauben nicht mehr daran, dass sich Journalismus nachhaltig aus Werbung über die Präsenz auf Facebook und anderen Plattformen finanzieren lässt: Das Tow Center for Digital Journalism an der Columbia's Graduate School of Journalism veröffentlicht am 25. November 2019 den jüngsten Teil seiner Langzeitstudie über das Verhältnis von Medien und Techkonzernen, von Publishern und Plattformen. Als Ergebnis verkünden die Studienautoren nichts weniger als "Das Ende einer Ära". Relevante digitale Werbeeinnahmen, um Journalismus nachhaltig zu finanzieren, sehen sie nun nicht mehr in der Zusammenarbeit mit Facebook, Google und Co. Facebook könne zudem gleichsam mit einer kleinen Daumenbewegung (nach unten) die Reichweiten von Medien reduzieren oder abdrehen, das lernten die Medienmacher aus der Änderung des Facebook-Algorithmus 2018. Die befragten Medienmacher setzen nun zur Finanzierung auf ihre eigenen Plattformen – auch wenn sie sich natürlich nicht von denen der Tech-Konzerne zurückziehen. Sie würden aber erst die möglichen Einnahmen klären, bevor sie sich an neuen Angeboten von Facebook und Co. beteiligen, statt unbedingt dabeisein zu wollen. Medien konzentrierten sich auf die Wünsche ihrer Kernzielgruppen statt auf Reichweite insbesondere über Social Media. Die (längerfristige) Perspektive von zahlenden Kunden stehe im Vordergrund der Strategien, auch mit neuen Abomodellen. Die Debatten über Gefahren der Plattformen für Demokratie und Gesellschaft ließen die Medien zudem auf Distanz gehen. Für die Studie wurden – vertraulich – 42 Führungskräfte von 27 Medienhäusern, sechs Plattform-Konzernen und einer Stiftung befragt. Die lesenswerte Studie: https://www.cjr.org/tow_center_reports/platforms-and-publishers-end-of-an-era.php
Frankreich setzt als erstes Land die neue EU-Richtlinie über ein Leistungsschutzrecht für Verlage am 24. Oktober 2019 in Kraft. Google stellt Onlinemedien schon seit September formell vor die Wahl, der Suchmaschine zu erlauben, kurze Anrisse ihrer Inhalte auszuweisen – oder sie kommen in der Suche nur noch mit den Headlines vor. Frankreichs Verleger stimmen den Snippets zu – und kündigen im Verbund mit der Nachrichtenagentur AFP eine Beschwerde bei der französischen Wettbewerbsbehörde wegen Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung von Google an.
Die Deutschen zwischen 14 und 29 Jahren nutzen Videoportale häufiger und länger als Fernsehen (einschließlich zeitversetzte Nutzung): Die ARD/ZDF-Studie Massenkommunikation 2019, veröffentlicht im September 2019, deckt sich grob mit den Ergebnissen der österreichischen Bewegtbildstudie von RTR und TV-Veranstaltern vom Frühjahr 2019 mit 4000 Befragten. In Deutschland geben – bei insgesamt 2000 Befragten – 51 Prozent der unter 30jährigen an, sie haben am Vortag Filme oder Videos über das Internet gesehen, 47 Prozent nutzten TV-Angebote (auch zeitversetzt). In Österreich liegt bei Onlinevideoportalen Youtube deutlich vorne. In Deutschland haben 36 Prozent der Menschen zwischen 14 und 29 am Vortag Streamingplattformen wie Amazon Prime und Netflix genutzt und 22 Prozent Youtube und andere Videoportale. Von 151 Minuten, die junge Menschen unter 30 am Vortag für Video nutzten, gingen 68 ans klassische Fernsehen (inklusive zeitversetzte Nutzung), 81 an Film/Video online. 51 Minuten davon widmeten sie Streamingdiensten wie Netflix, 27 Videoportalen wie Youtube, 3 Prozent Newsportalen und Facebook.
Das Pew Research Center hat die Beschäftigtenzahlen in US-Reaktionen über zehn Jahre laut offiziellen Statistiken analysiert und kommt zum Schluss: Von 2008 bis 2018 sank die Zahl insgesamt um ein Viertel, in Zeitungsredaktionen gleich um 47 Prozent. Die (wie ich finde) recht eindrucksvolle Pew-Grafik:

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