Walter Hämmerle (* 21. April 1971) ist seit 2017 Chefredakteur der republikseigenen Wiener Zeitung.

Das Wichtigste

  • Bei einem Medium fällt der Regierung von ÖVP und FPÖ das Umfärben leicht – der Wiener Zeitung: Noch bevor die Regierung angelobt ist, wird der von Kanzler Werner Faymanns (SPÖ) Medienminister Josef Ostermayer eingesetzte Chefredakteur Reinhard Göweil im Oktober 2017 vom Geschäfsführer Wolfgang Riedler (SPÖ) wegen des Vorwurfs sexueller Belästigung gegenüber einer Mitarbeiterin abberufen. Göweil spricht am Tag danach selbst von einer verbalen Entgleisung in einer Textnachricht, für die er sich sofort entschuldigt habe. Stellvertreter Walter Hämmerle übernimmt, zunächst geschäftsführend, ab 1. Oktober wird er mit Dreijahresvertrag bis 31. August 2021 definitiv Chefredakteur des republikseigenen Blattes.
  • Hämmerle aus Lustenau/Vorarlberg studierte Politikwissenschaft und Publizistik an der Universität Wien und promovierte beim langjährigen liberalen ÖVP-Politiker Heinrich Neisser zum Thema Kommunalpolitik.
  • Und der widmete er sich 1998 bis 2001 auch gleich in der Praxis bei der ÖVP Wien: 1998 bis 2000 als politischer Referent der Stadtpartei und 2000/2001 als stellvertretender Landesgeschäftsführer der Wiener Volkspartei, zuständig für die tagespolitische Koordination der Abteilungen Politik, Presse und Organisation.
  • 2002, Kanzler Wolfgang Schüssel regiert mit der FPÖ, wird Hämmerle Innenpolitik-Redakteur der dem Kanzleramt zugeordneten, republikseigenen Wiener Zeitung.
  • 2009, da installiert Ostermayer in der Koalition mit der ÖVP Göweil als Chefredakteur, wird Hämmerle stellvertretender Chefredakteur.
  • 2017 wird Hämmerle mit einer politischen Hypothek Chefredakteur der staatlichen Zeitung: Gleich dreimal nimmt sich die Koalition von ÖVP und FPÖ in ihrem Regierungsprogramm 2017 vor, die Pflichtinserate für Unternehmen in der Wiener Zeitung abzuschaffen. Sie machen rund zwei Drittel der Einnahmen des Verlags aus. Seither grübeln Chefredakteur, Aufsichtsrat und neuer Geschäftsführer (Martin Fleischhacker, ab 1. September bis Ende August 2021 bestellt) über neue Finanzierungskonzepte für die Wiener Zeitung.

Lexikonstichwort in Arbeit, dafür lohnt sich ein Bezahlzugang vorerst nicht.

Wiener Zeitung Medienpolitik Regierungsprogramm 2017

 

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