Thomas Kralinger (* 1. Juni 1960) hält sich – seit September 2007 – schon beeindruckend lange in der Geschäftsführung der Mediaprint und des Kurier. Dazu gehört auch einiges diplomatisches Talent. Karriereoption: Kultur. Oder vielleicht doch noch ORF.

Das Wichtigste

  • Thomas Kralinger kam mit Rudi Klausnitzer ins Mediengeschäft: Der Jurist, er versuchte sich in einer Anwaltskanzlei und während des Studiums (bis 1992) als Eventmanager ("AKH-Kultursommer"), arbeitete ab 1994 als Rechts- und Personalchef bei den Vereinigten Bühnen Wien der gemeindeeigenen Wien Holding, die Klausnitzer (davor Ö3, Sat1, Premiere) seit 1992 leitete.
  • Als sich Helmuth Fellner 2002 aus der Geschäftsführung der VGN (damals noch Verlagsgruppe News) verabschiedet, empfehlen die Fellners den damaligen deutschen Haupteigentümern Gruner+Jahr/Bertelsmann Rudi Klausnitzer als Manager des Magazinriesen. Klausnitzer übernimmt mit 1. Juni 2002 Österreichs größten Zeitschriftenkonzern ohne Verlagserfahrung. Er bringt als "Generalsekretär" (und Prokuristen) Kralinger mit, ebenfalls ohne Verlagserfahrung. Mit März 2003 wird er als Prokurist der Vereinigten Bühnen gelöscht.
  • Seit 2001 ist der Kurier mit 25,3 Prozent an der VGN beteiligt (bis 2018). Klausnitzer geht Anfang 2006. Kralinger wird mit September 2007 Geschäftsführer des Kurier und einer von drei Geschäftsführern des Zeitungsriesen Mediaprint. Er vertritt im Management der Krone-Kurier-Tochter Gesellschafter Raiffeisen. Keiner im Mediaprint-Trio hielt länger durch als er.
  • Jährlich rund 35 Millionen Euro Taschengeld für die Kurier-Redaktionsgesellschaft (mehr dort) verwaltet Kralinger jedenfalls seit 2013/14 mit steigenden Ergebnissen und deutlich reduziertem Personal (seit 2012 40 Jobs weniger auf rund 230 im Jahr 2018).
  • Kralinger verliert 2018 die Kurier-Beteiligung an der Magazingruppe VGN, Horst Pirker und die Fellners übernehmen sie kostenlos (mehr unter VGN). Er kauft von der VGN für kolportierte 5 bis 6 Millionen Profil zurück (die Redaktionsgesellschaft blieb auch nach der Formil-Fusion 2001 beim Kurier). Kralinger übernahm 2017 Schau TV (mit bisher überschaubarem Erfolg) und 2019 den Kleinanzeiger Bazar und immmo.at vom deutschen Bauer-Verlag.

Lexikonstichwort in Arbeit, dafür lohnt sich ein Bezahlzugang vorerst nicht.

Mehr vorerst etwa unter Kurier, Mediaprint, Schau TV, VGN

 

 

Das Letzte: Updates zum Ein-/Ausklappen

Anfang August 2017 gibt der Kurier die (schon länger kolportierte) Komplettübernahme des ostösterreichischen Regionalfernsehprogramms Schau TV bekannt. Bisher gehörte der Sender mit bisherigem Sitz im Burgenland zum Bohmann-Verlagshaus, das dem roten Wien nahesteht. Berater bei dem Projekt, unter anderem für TV-Castings von Kurier-Mitarbeitern im Juli 2017: Richard Grasl, nach seinem Abschied vom ORF 2016 Berater der Mediaprint in Bewegtbildfragen. Grasl wird im November 2018 Mitglied der Chefredaktion des Kurier, zuständig für Online und TV. Im Jänner wird die Nachrichtenredaktion von Schau TV gekündigt (drei Redakteure einschließlich Redaktionsleiterin Elisabeth Auer), die Kurier-Redaktion soll nun auch Fernsehen machen. Der Sender ist bis spät ins Jahr 2019 im Teletest praktisch nicht wahrnehmbar.

Um diesen Inhalt zu lesen, benötigen Sie einen kostenpflichtigen Zugang – den gibt es unter diesem Link.

Sie haben bereits einen Zugang? Bitte loggen Sie sich im Menü unter Anmelden ein.