KRONEN ZEITUNG (KRONE) Österreichs mächtiger Boulevardriese
- Die Kronen Zeitung, kurz Krone, ist seit Ende der 1960er Jahre Österreichs weitaus größte Tageszeitung, und sie zählt auch online zu den gewichtigsten Playern im Markt.
- Ein Boulevardblatt, dessen Macher als Machthaber auftreten, die nicht allein Zeitung machen wollen, sondern auch Politik. Mit Jubel wie Ächtung, mit Lob wie Vernichtung, mit Kampagnen und Kolumnisten, getrieben und getragen von vermutetem Massengeschmack wie oft auch ganz eigenen, sehr speziellen Wünschen und Vorlieben.
- Die Politik in Bund und Land macht das Kleinformat mit ihrer Achtung für, ihrer Angst vor all dem Drohpotenzial des Blattes so groß. Ein Medium wird erst wirklich mächtig durch die Macht, die ihm Politik und Prominenz beimessen. Und es wird mächtig mithilfe einer um seine Gunst bemühten Politik. Hilfe in Gestalt von passenden Gesetzen und Ausnahmen davon, in Gestalt von Geld und Informationen. Da unterwarfen sich etwa ein amtierender Bundeskanzler (Alfred Gusenbauer, SPÖ) und sein baldiger Nachfolger (Werner Faymann, FPÖ) 2008 mit einem Leserbrief der Krone und ihrer EU-feindlichen Linie. Und Sebastian Kurz (ÖVP) versteht es, mit dem Boulevard und vor allem auch der Krone zu regieren.
- Aber natürlich verleiht schon das gewaltige Publikum diesem Kleinformat Macht. Die österreichische Mischung aus Boulevardblatt und Regionalzeitung(en) unter gemeinsamer Krone-Flagge, lasen schon einmal 45 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher täglich – das war ihr Reichweitenhöhepunkt 2005. Lange galt die Krone als reichweitenstärkste Zeitung der Welt, gemessen an der Gesamtbevölkerung – auch wenn sich prozentuell größere Gegenbeispiele schon finden ließen. Inzwischen liest laut Media-Analyse weniger als ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher täglich die Krone – oder blättert sie zumindest durch.
- Die Krone wurde nicht alleine mit Kampagnen und der Angst der Politik so groß – verlegerisches Geschick und wohl auch Glück ließen sie etwa als erste auf Entnahmemöglichkeiten beim Sonntagsvertrieb setzen, auf Gewinnspiele, Abogeschenke und auf konsequente Regionalisierung von Bundesland zu Bundesland, bis auf Vorarlberg mit einigem Erfolg.
- "Krone"-Eigentümer Familie Dichand 50 % (Helga Dichand, Michael Dichand, Johanna Dichand, Christoph Dichand je 12,5), deutsche Funke-Mediengruppe und Signa-Holding (René Benko) über eine gemeinsame Holding 50 %.
- Verlagskonzern Mediaprint 1989 schlossen sich die Verlage von Krone und Kurier unter der Regie der damals neuen deutschen Gesellschafter Funke-Gruppe (damals noch WAZ) gegen kartellrechtliche Logik, aber mangels funktionierendem Kartellrecht zum marktbeherrschenden, größten Verlagskonzern des Landes zusammen.
- Gesellschafterstreit Die deutsche Mediengruppe Funke stieg 1988 bei der Krone und 1989 beim Kurier ein
- "Krone"-Chefredakteur, Herausgeber Christoph Dichand, operativer Chefredakteur Klaus Herrmann (seit 2015)
- Wiedergegründet 1959 von Hans Dichand (1921–2010) und Kurt Falk (1933–2005); (Gründung 1900).
In diesem Lexikonstichwort finden Sie noch
- Die entscheidende Größe: Die Krone-Reichweiten seit 1965 national und in allen Bundesländern und im Marktvergleich, Auflagen im Marktvergleich als Charts.
- Warum ist die Krone so groß?
- Digital aufgeholt: eine Online-Größe
- Mediaprint: Der Krone-Kurier-Konzern - ein kurzer Überblick mit Links zu mehr.
- Entscheider, Player, Personal: Die Besetzungsliste
- Krone-Streit aktuell
- Die Kronologie
- Kampagnen - die Spezialität des Boulevards
Kampfblatt Krone: Eine ausführliche Dokumentation des ewigen Streits der Krone-Gesellschafter und einiger, die es werden wollten, seit der Gründung 1959. finden Sie im Lexikonstichwort KRONEN ZEITUNG GESCHICHTE Die vielen Kämpfe der Dichands
Das Letzte: Updates zum Ein-/Ausklappen
- 9. Juni 2021
Ehemaliger „Krone“-Ressortleiter kritisiert „Sumpf aus systemischer Korruption“ zwischen Politik und Medien - Thomas Schrems, bis 2014 Ressortleiter Österreich bei der Kronen Zeitung, macht am 9. Juni auf Facebook und danach in einem Interview mit dem Falter seinem Ärger Luft über Sebastian Kurz, dessen Öffentlichkeitsarbeit und Umgang mit Medien: "Mit dem systematischen Einlullen und Gefälligmachen von Journalisten. Mit dem alten Spiel aus Geben und Nehmen (da eine exklusive Story, dort Publicity für den aufgehenden Politikstern). Diese Art von Verhaberung, deren Früchte heute ebenfalls unter der Message-Control durch euresgleichen firmieren." Im Falter erinnert Thomas Schrems aber auch an Werner Faymann (SPÖ), der bei der Krone ein und aus ging und wie Christoph Dichand kritische Berichterstattung über die stadteigene Wiener Wohnen mit Verweis auf Inseratenbudgets gestoppt habe. Schrems erklärt sehr grundsätzlich (in der von ihm autorisierten und ergänzten Printvariante des Interviews): "Das Zusammenspiel von Boulevard und Politik in Österreich ist ein subtil gewobenes Geflecht der wechselseitigen Begünstigung, ein Sumpf aus systemischer Korruption." Dichand erklärt mir auf Anfrage, er wolle mit dem "Blödsinn" nicht behelligt werden.
- 3. November 2020
Boulevard und Terror: Nach Anschlagsvideos stoppen Werbekunden vorläufig Buchungen bei „Oe24“ und „krone.at“ -
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- Oe24TV zeigt wie Krone.at und Krone-TV am Abend des 2. November 2020 Videos vom Terroranschlag in der Wiener Innenstadt. Videos zeigen den Attentäter beim Erschießen eines Passanten. Der TV-Sender der Fellner-Mediengruppe ist als Autostart-Livestream üblicherweise auch auf Oe24.at zu sehen, an diesem Abend aber laut Wolfgang Fellner wegen eines Serverproblems nicht.
- Beim Österreichischen Presserat langen noch am selben Abend 300 Beschwerden über die Veröffentlichung ein, soviele wie noch nie. Es werden in den nächsten Tagen noch fast 1500 Beschwerden.
- Die Medienbehörde KommAustria leitet nach Ermittlungen im Dezember 2020 formelle Verfahren gegen drei Programmveranstalter/Mediendiensteanbieter ein. Gegenstand der Verfahren sind laut KommAustria "mögliche Verletzungen der Menschenwürde, der journalistischen Sorgfalt und von Programmgrundsätzen".
- Eine Reihe großer Werbekunden erklären – teils auf Anfragen von Aktivisten – einen vorläufigen Werbestopp auf diesen Portalen wegen der Veröffentlichungen. Die Rewe-Gruppe (Billa, Merkur, Bipa) bestätigt mir den Stopp der Buchungen ebenso etwa wie die Spar-Gruppe, Hofer, Bawag, Mobilfunker Spusu.
- Am Morgen des 3. November erklärt mir Wolfgang Fellner noch, man habe die Videos nach Protesten seit 23 Uhr am Montagabend nicht mehr gezeigt, aber: "Das ist ein Terroranschlag. Ich glaube schon, dass es zum Verständnis des Terroranschlags dazugehört, wie der Todesschütze agiert hat." Am Dienstagabend entschuldigt sich Niki Fellner – nach einer Serie von Werbestopp-Ankündigungen auf Twitter und Appellen etwa von GGK-Mullenlowe-Boss Michael Kapfer auf Facebook – "ausdrücklich" auf Oe24TV und schreibt mit seinem Vater Werbekunden: Das Video aus einer Überwachungskamera der Israelitischen Kultusgemeinde, übernommen vom israelischen Fernsehen, sei nach seinem Wissen in rund 70 Sendern weltweit gezeigt worden. Es sei zudem nie auf Oe24.at, sondern alleine auf Oe24TV gelaufen; er räumt auf Nachfrage aber ein, dass das Programm üblicherweise als Livestream auf Oe24.at gezeigt wird - im Autoplay-Modus. Montagabend allerdings waren die Server von Oe24 aber (auch von außen) sichtlich überlastet. Laut Fellner waren die Videos wegen eines Serverproblems nicht auf Oe24.at zu sehen.
- Konkurrent Heute setzt sichtlich auf Differenzierung: Die Gratiszeitung zeigt online keine Tatvideos, entschuldigt sich ausdrücklich für eine Fehlinformation über eine (kolportierte) Geiselnahme in der Mariahilfer Straße, zeigt auf der Titelseite am Tag danach eine Rose. Herausgeberin Eva Dichand bemüht sich auf Twitter um Abgrenzung zu Oe24, wiewohl nicht von krone.at. Und Heute schaltet in den Folgetagen massiv in Branchendiensten Werbung mit Verweis auf die eigene "Brand Safety" im Unterschied zur Konkurrenz.
Ziemlich heuchlerisch von ihnen! In ihrem Familienbusiness ist halt einfach eine andere Abteilung zuständig für die Geschmacklosigkeiten. pic.twitter.com/vLFvz2m6T5
— Sebastian Vogel (@APokeWithAStick) November 3, 2020 -
- 20. Mai 2020
Schiedsgericht bestätigt „Krone“-Vorrechte der Dichands und lässt Funke-Gruppe abblitzen - Am 20. Mai 2020, am späten Vormittag, verschickt das Schweizer Schiedsgericht die definitive Entscheidung im langjährigen Gesellschafterstreit um die Vorrechte der Familie Dichand: Die Rahmenvereinbarungen mit der Funke-Gruppe über gut 7 Millionen garantierten Gewinn jährlich und das Sagen in der Redaktion für die Dichands sowie die Syndikatsverträge in der Mediaprint, die Stimmrechte der Funkes an die Dichands binden, gelten weiter. Sie sind nur zu kündigen, wenn man die Gesellschaftsverträge der Krone aufkündigt. Und wer das tut, muss seine Krone-Anteile dem Mitgesellschafter zum sehr günstigen Buchwert überlassen. Die Dichands rufen nach der Entscheidung (laut ihrer Anwältin Huberta Gheneff) die Funke-Gruppe auf, über einen Verkauf der Krone-Anteile zu verhandeln. Das taten sie (und Raiffeisen über jene am Kurier) schon 2018 – bis die Funke-Gruppe Immobilienmilliardär René Benko an ihrer Österreich-Holding beteiligte. 80 Millionen zahlte Benko für eine Minderheit dort, für die kompletten Funke-Anteile an beiden Zeitungen sollten weitere 80 Millionen fließen. Bedingung: Die Vorrechte der Dichands müssen fallen (womit Benko fix gerechnet haben soll). Der Vertrag soll auch Ausstiegsmöglichkeiten für Benkos Signa-Gruppe vorsehen. Funke-Gruppe und Benkos Signa lassen fünf Tage später verlauten: Sie verkaufen nicht. Und sie fechten die Entscheidung des Schiedsgerichts wegen aus ihrer Sicht "schwerwiegender Unregelmäßigkeiten" an. Doch das dagegen angerufene Schweizer Bundesgericht, also das zuständige Höchstgericht, weist die Beschwerde mit 1. April 2021 ab.
- 1. April 2020
Corona-Krise: Österreichs Medienbranche in Kurzarbeit - Mit 1. April 2020 (oder bald danach) geht eine Vielzahl österreichischer Medienunternehmen in Kurzarbeit, in Teilbereichen oder gleich als ganzer Verlag oder ganzes Medienunternehmen – etwa der Standard, die Kleine Zeitung (ab 15. April) der Styria (in allen ihren österreichischen Unternehmen ist Kurzarbeit Thema), der Kurier, die Salzburger Nachrichten, die Moser Holding, die Oberösterreichischen Nachrichten/Wimmer Holding, Vorarlberger Nachrichten/Russmedia, die VGN (früher Verlagsgruppe News), die Mediengruppe Österreich, auch in der Mediaprint und bei der Krone war Kurzarbeit Thema. Auch der ORF meldet rückwirkend mit 1. April 2020 Kurzarbeit an, die Information sei ausgenommen. Er rechnet 2020 mit 50 Millionen Euro geringeren Einnahmen aus Werbung und wegen mehr Gebührenbefreiungen. Auch kleinere Verlage wie Ahead Media (Home, Flair) planen in diesem Frühjahr Kurzarbeit, Die Kurzarbeit, bei der das AMS einen Teil der Gehälter übernimmt, unter besonderen Corona-Bedingungen ist auf drei Monate angelegt, weitere drei Monate Verlängerung können Unternehmen beantragen. Einknickende Werbeeinnahmen lassen Verleger, Medienmanager und -eigentümer im März 2020 darüber hinaus bei der Bundesregierung um Akutbeihilfen etwa für Druck und Vertrieb vorstellig werden.
- 22. Januar 2020
Mediaprint kündigt Drucker – und bietet Anstellung nach schlechterem Metaller-KV - Die Aktion erinnerte an Radikalaktionen von Rupert Murdoch 1986 und von Kurt Falk in den 1990ern: Die Krone-Kurier-Tochter Mediaprint, Österreichs größter Zeitungsverlag, kündigt ihrem Druckereipersonal am Nachmittag des 22. Jänner 2020 die Kündigung an. Ein wesentlicher Teil von ihnen könne bei einer Dienstleistungsgesellschaft weiterarbeiten – aber nicht zum für Arbeitnehmer traditionell sehr gut ausgestatteten Drucker-Kollektivvertrag, sondern jenem der Metaller. Security-Personal begleitete die Gekündigten hinaus. Eine Ersatzmannschaft aus Deutschland stand an diesem Tag bereit, um die Mediaprint-Blätter und Auftragsprodukte wie den Standard herzustellen. Am 24. Jänner einigen sich Gewerkschaft und Verlag auf einen Sozialplan mit erhöhten Abfindungen, eine Arbeitsstiftung und andere "sozial verträgliche" Maßnahmen. Rupert Murdoch baute im Londoner Stadtteil Wapping 1986 heimlich eine neue, computergesteuerte Druckerei und ließ sie von Elektrikern bedienen, als die Drucker seine Stammdruckerei bestreikten. Die Drucker brauchte er dann nicht mehr. Kurt Falk betrieb seine "Schwutren"-Druckerei ("Schweiß, Wut, Tränen") für seine Tageszeitung in Wien-Floridsdorf ebenfalls mit Personal ohne Drucker-Kollektivverträge – und ohne Betriebsräte.
- 2. Januar 2020
Funke-Gruppe meldet „alleinige Kontrolle“ über „Krone“ bei Wettbewerbsbehörde an - Nächster (logischer) Eskalationsschritt im Streit der deutschen Funke-Gruppe mit der österreichischen Gründerfamilie Dichand über das Sagen bei der Kronen Zeitung: Die Funke-Gruppe meldet mit Jahresbeginn 2020 bei der Bundeswettbewerbsbehörde die "alleinige Kontrolle" über Österreichs größte Tageszeitung an. Sie verweist auf eine Regel der Gesellschaftsverträge über Stimmrechte bei der Krone: Die werden nach vollen Prozentpunkten (eigentlich vollen 1000 Schilling) berechnet. Die vier Erben von Gründer Hans Dichand teilten dessen 50 Prozent aber auf viermal 12,5 Prozent auf. Damit habe jede/r von ihnen nur 12 Prozent Stimmrecht, also zusammen 48 Prozent. Die Funke-Beteiligungsfirma hält aber 50 Prozent und habe demnach 50 Prozent der Stimmrechte und damit die Mehrheit. Damit argumentiert die Funke-Gruppe auch schon vor dem Handelsgericht Wien, wo sie damit seit 2019 Entlassung Christoph Dichands als Herausgeber und Chefredakteur durchsetzen will. Die Bundeswettbewerbsbehörde äußert "ernste Bedenken" gegen die Anmeldung, verweist auf gerichtlich zu klärende Auffassungsunterschiede zwischen Dichands und Funkes – und legt die Sache dem Kartellgericht (Oberlandesgericht) zur Prüfung vor. Der Oberste Gerichtshof weist die Funkes im März 2021 ab – Kartellgerichte seien nicht zuständig für Gesellschafterstreit.
- 31. Oktober 2019
„Krone“ deckt neue FPÖ-Liederbuchaffäre auf - Die Kronen Zeitung deckt einen zweiten FPÖ-Skandal um ein Liederbuch einer Burschenschaft mit NS-verherrlichenden und rassistischen Texten auf und widmet der Affäre am 31. Oktober und 1. November gleich zwei Tage hintereinander die Schlagzeile auf der Titelseite ("Neue Affäre um NS-Liederbuch" und "NS-Liederbuch: FPÖ massiv unter Druck") und mehrere Seiten zum Thema. Man kann sich nur wundern, was beim Kleinformat seit dem Ibiza-Video mit dem damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit dessen Krone-Übernahmefantasien alles möglich ist.
Selbst Krone-Brachialkolumnist Michael Jeannée bemüht sich redlich um eine kritische Würdigung – unter mehrfachem, vielleicht auch mehrdeutig lesbarem "Lied heil!". Der deutschen Nationalmannschaft schrieb Jeannée noch fröhlich in NS-Anklängen wie dem "Endspielsieg" zum Finale der Fußball-WM in Brasilien 2014 (bis zur Morgenausgabe wurden die Passagen entfernt). Die erste, vom Falter aufgedeckte Liederbuch-Affäre war der Krone bis zur Wahl nur 11 bis 30 Zeilen kurze Artikel wert. Was sagt eigentlich der jahrzehntelange Rechtsaußen-Kolumnist Richard Nimmerrichter ("Staberl", * 31. Dezember 1920) zu diesen Headlines?
- 30. September 2019
Wie reich sind die Funke-Haupteigentümer? 500 Millionen Euro, sagt das Manager Magazin - Das deutsche Manager Magazin schätzt und reiht alle Jahre die reichsten Deutschen – darunter eine Reihe von Medieneigenümern wie Friede Springer (4,4 Milliarden Euro), Hubert Burda (4 Milliarden), Familie Mohn (Bertelsmann, 3,8 Milliarden), Yvonne, Mirja, Saskia und Nicola Bauer (3,8) oder auch die Familie des vor Jahren ausgekauften Funke-Hälfteeigentümers Martin Brost (0,9 Milliarden wie im Vorjahr). Die Brost-Sippe stieg mit dem Verkauf ihrer Funke-Anteile jedenfalls nach dieser Schätzung besser aus als die Käufer – Familie Grotkamp, die seither die Mehrheit an dem Essener Medienkonzern hat, der sich 1987/88 an Krone und Kurier beteiligte. Die Grotkamp-Nachkommen Julia Becker, Nora Marx und Niklas Jakob Wilcke taxiert das deutsche Wirtschaftsmagazin 2019 auf 500 Millionen Euro Vermögen nach 700 Millionen vor einem Jahr – die Geschäfte liefen "matt". Der österreichische Trend bewertete Familie Dichand mit Krone-Hälfte, gewaltiger Kunstsammlung und Immobilien im Frühsommer 2019 auf 650 Millionen Euro Vermögen.
- 22. März 2019
Krone-Streit eskaliert: Funke will Dichand absetzen - Die Funke-Gruppe beantragt die Entlassung von Miteigentümer Christoph Dichand als Chefredakteur. Anlass: Bei einer Steuerprüfung nicht als betrieblich anerkannte Spesen. Jeweils die Hälfte der Krone-Gesellschafter stimmt am 22. März 2019 für und gegen die Entlassung. Bei den Dichands stimmt Christoph mit – dagegen klagen die Funkes beim Handelsgericht Wien.
- 15. Januar 2018
Gerhard Valeskini wird neuer Krone-Geschäftsführer nach Langzeitmanager Wolfgang Altermann - Gerhard Valeskini (* 26. November 1965), langjähriger Manager und zuletzt Anzeigen-Geschäftsführer der Kleinen Zeitung tritt im Oktober 2017 bei der Krone an und übernimmt mit 2018 von Altermann, der im Jänner 76 wird. Mehr unter Kronen Zeitung
- 10. August 2017
Funke-Millionen für die Dichands - Die Funke-Gruppe überweist den Dichands nach Ausfertigung des jüngsten Schiedsurteils vom März im Juni 2017 bisher einbehaltene Garantiegewinne (für die die Deutschen laut Syndikatsverträgen geradestehen müssen, wenn das laufende Geschäft sie nicht hergibt). Kolportiert: zweistellige Millionenbeträge. Mehr unter Kronen Zeitung
- 6. März 2017
Schiedsgericht lehnt Kündigung der Krone-Verträge ab - 2014 sprach die deutsche Funke-Grupppe, Hälfteeigentümerin des Kleinformats seit 1987, die Kündigung der Syndikatsverträge mit den Dichands über deren Vorrechte bei der Krone aus, etwa Garantiegewinn für die Österreicher. Im März 2017 weist das damit befasste Schiedsgericht nach Schweizer Recht die Funke-Kündigung der Verträge und der Vorrechte der Dichands ab - mit der formalen Begründung, sie wäre zu früh erfolgt. Erst mit Ende 2017 könnten die Verträge gekündigt werden. Mehr unter Kronen Zeitung.
- 1. Februar 2017
Bis Februar 2017 versucht die Krone, ATV zu kaufen - Bis Februar 2017 versucht die Krone, ATV zu kaufen - unterstützt von RTL und assistiert von Mediaprint-Berater Richard Grasl. Österreich kam der Krone in Sachen TV-Kanal mit Ö24TV (ab September 2016) zuvor, zum Ärgernis der Dichands. Doch ATV-Eigentümer Herbert Kloiber will nur an ProSiebenSat1Puls4 verkaufen.