NOWAK Rainer Nowak
Rainer Nowak (* 25. November 1972), war bis 11. November 2022 Chefredakteur, Herausgeber und Geschäftsführer der Presse. Er verließ die Position nach Bekanntwerden von Chatprotokollen mit Thomas Schmid, Machtmanager in der ÖVP von Sebastian Kurz, aus den Jahren bis 2019 mit Dialogen über wechselseitige Hilfe beim beruflichen Fortkommen - oder zumindest der Hoffnung darauf. Nowak zeigte damals Ambitionen auf die ORF-Führung.
Das Wichtigste
- Rainer Nowak begann 1996 als Innenpolitik-Redakteur (unter Ressortchefin Anneliese Rohrer) bei der Presse und blieb ihr, obwohl für viele Jobs bis hinauf zum ORF-General oder -Vorstand gehandelt, seither treu.
- 2012 wurde Nowak nach Michael Fleischhacker Chefredakteur, davor leitete er die Presse am Sonntag und das Innenpolitik-Ressort; 2014 wurde er zudem Herausgeber, 2017 weiters Geschäftsführer.
- Lange zudem Gastrokritiker der Presse mit besonderem, zunächst im Metier eher unüblichem Biss.
Das Letzte: Updates zum Ein-/Ausklappen
- 11. November 2022
Rainer Nowak tritt nach Veröffentlichung von Chats mit Thomas Schmid als Herausgeber, Chefredakteur und Geschäftsführer der „Presse“ zurück - Rainer Nowak tritt am 11. November 2022 als Herausgeber, Chefredakteur und Geschäftsführer der Presse zurück. Anlass und Grund: ein Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft WKStA über Vorwürfe gegen Nowak und Chats mit dem langjährigen Machtmanager der Kurz-ÖVP, Thomas Schmid. Die WKStA schließt mit dem Bericht eigentlich die Prüfung von Vorwürfen gegen Nowak ab, eine anonyme Anzeige, wonach er bei Schmid, Sebastian Kurz und Co für einen Job seiner Lebensgefährtin interveniert habe, legt sie nach eingehender Prüfung laut Nowaks Anwalt zurück. Doch in den Unterhaltungen mit Schmid, dokumentiert bis 2019, schreiben sie (nicht erkennbar ironisch) über wechselseitige Förderung – Nowak wollte demnach ORF-Generaldirektor werden und reklamierte dafür Schmids Unterstützung (auch wenn der als Generalsekretär im Finanzministerium und später Alleinvorstand der Bundesbeteiligungsholding ÖBAG formal nicht zuständig war). In den Chats geht es um viele private Abendessen und Treffen, teils mit Kurz und dem damaligen Medienminister Gernot Blümel (ÖVP), etwa vor Nowaks Geburtstag. Und es geht um viele Beschwerden über und Wünsche an die Presse-Berichterstattung; einmal antwortet Nowak, es sei etwas geändert worden, einmal gibt er Schmid Wording-Tipps für eine Anfrage einer Presse-Redakteurin. Nowak erklärte, dass es nie einen Deal mit Schmid gegeben habe. Zudem wandte er sich an die Leserinnen und Leser der "Presse" und entschuldigte sich für die "Tonalität und unangemessene Nähe" der Chatverläufe.
- Interimistisch führt Vize Florian Asamer die Redaktion.
- Spekuliert wird im November 2022 etwa über Hubert Patterer (Kleine Zeitung) als möglichen Herausgeber der Presse, über Christian Ultsch (Außenpolitik, Presse am Sonntag) oder Franz Schellhorn (Agenda Austria, früher Wirtschaftschef) als Nachfolger.
- Mehr über die Chat-Inhalte auf derStandard.at.
- 29. März 2020
Die Presse stoppt ihren Sonntagsvertrieb über Selbstbedienungstaschen - Die Presse erklärt ihren Leserinnen und Lesern am 29. März 2020 im letzten Absatz ihres Editorials auf Seite 2, dass sie den Sonntagsvertrieb über Selbstbedienungstaschen (sogenannte Stumme Verkäufer) einstellt. Auch die Vertriebspartner erfahren aus der Zeitung davon, dass der Abschied von diesem Vertriebsweg fix ist. Denn SB-Vertrieb organisiert eine gemeinsame 50:50-Tochterfirma des Presse-Mutterkonzerns Styria und des Standard. Den Standard soll es nach Unternehmensangaben von Ende März 2020 weiter am Wochenende im SB-Vertrieb geben; eine weitere Reduktion der SB-Standorte ist möglich. Presse und Standard haben ihren SB-Vertrieb außerhalb Wiens bereits seit Jahren schrittweise reduziert. Der SB-Vertrieb in Wien beschäftigt Zeitungsmanager in diesem Frühjahr 2020, weil Gesetzesnovellen des Bundes und deshalb auch der Stadt Wien über die Gebrauchsabgabe für solche Nutzung öffentlicher Flächen Werbung auf diesen SB-Taschen drastisch einschränken könnte und Standorte neu zu bewilligen (und zu bezahlen) wären. Die SB-Taschen sind wesentliche vor allem innerstädtische Werbeflächen für die Zeitungen selbst, teils auch an Werbekunden vermarktet.