• Wesentlich gebührenfinanzierter ORF-Spartenkanal für Info und Kultur. Startete am 26. Oktober 2011 neu unter der Marke „ORF III – Kultur und Information“ (davor war der Kanal das anfangs privatwirtschaftliche TW1).
  • Erst mit ORF 3 und ORF Sport Plus schafft der ORF in der Gesamtbetrachtung des Verwaltungsgerichtshofs, sein Fernsehangebot gesetzeskonform zu programmieren – ORF 1 und ORF 2 allein verletzten ja 2010 die Vorgaben des Gesetzes für ein ausgewogenes Programm mit Info, Kultur, Unterhaltung und Sport.
  • Für Spartenprogramme betont das ORF-Gesetz: Selbst wenn sich Spartenkanäle einzelnen Aufgaben aus dem Kernauftrag des ORF widmen, müssen diese Aufgaben jedenfalls auch von den Hauptprogrammen wahrgenommen werden. Und: „Der öffentlich-rechtliche Kernauftrag bleibt durch die Spartenprogramme insoweit unberührt.“
  • ORF 3 ist in seinem Genre auch im deutschsprachigen Vergleich durchaus erfolgreich, insbesondere mit gut inszenierten Schwerpunkten und überarbeiteten Neuauflagen von ORF-Klassikern wie Hugo Portischs Dokuserie Österreich II.
  • Breit und Breiter. Für einen Info- und Kulturspartenkanal wird ORF 3 breit und immer breiter: Im April 2018 etwa versucht er etwa eine Nachmittags-Kochshow, immerhin mit einigen von Österreichs wichtigsten Chefs. Weiter Beispiele aus der jüngeren ORF-3-Geschichte: ein Schüler-Quiz im Hauptabend mit Andreas Jäger und die Wiederholung alter Folgen der ORF-1-Reihe Soko Kitzbühel, die für Konfliktstoff mit ORF 1 sorgen.
  • ORF 3 steht außerhalb der klassischen ORF-Strukturen, der Sender ist als eigenes Tochterunternehmen (ORF Fernsehprogramm-Service GmbH & Co KG) seit Gründung nicht der Fernsehdirektion unterstellt, sondern dem Generaldirektor. ORF 3 kann weit günstiger als die übrigen Fernsehkanäle produzieren und Programme wie Dienstleistungen einkaufen. Der Sender, vom Start weg geführt von Peter Schöber, gilt als wirtschaftliches Musterbeispiel für sparsamere Produktion – jedenfalls dem ORF-Management, naturgemäß weniger Betriebsräten vor allem aus der ORF—Technik.
  • Jahresbudget 2021: 20,5 Millionen Euro, seit Gründung doch deutlich gesteigert. Der Kanal musste auch schon mit rund 7 Millionen Euro auskommen.
  • Geschichte als Österreichs erster Privatsender – des ORF ORF 3 entstand aus dem ersten (und bisher einzigen und letzten) kommerziellen Fernsehsender des ORF, für den er keine Gebühren verwenden durfte: Gerhard Zeiler startete den Tourismus- und Wetterkanal TW1 als 50:50-Joint Venture mit der Sitour-Gruppe des Skiverbandslangzeitpräsidenten und Wetterkamera-Betreibers Peter Schröcksnadel. TW1 war damit übrigens auch der erste legale österreichische Privatsender, zeitweise sogar über Antenne in Salzburg zu sehen. Aber kein durchschlagender kommerzieller Erfolg. Der ORF übernahm 2005 auch die übrigen 50 Prozent an TW1; Werner Mück arbeitete als Geschäftsführer schon an der Neupositionierung zum Infosender, freilich damals noch ohne Gebühreneinnahmen. Zweites Standbein von TW1: Sport. Dieser Bereich wanderte in den ebenfalls 2011 gestarteten Kanal ORF Sport Plus.