PRESSEFÖRDERUNG 2020 mit Corona-Sonderförderung
Die Presse-Förderdaten für 2020 im Überblick. Wer im Corona-Jahr gesondert gefördert wurde. Und der Vergleich mit Österreichs anderen Medienförderungen.
- 2020, im Jahr 1 der Corona-Pandemie, von Lockdowns im Frühjahr und Herbst, knickten die klassischen Werbebuchungen im März/April drastisch ein, Gratiszeitungen verloren ihren zentralen Vertriebsweg im öffentlichen Verkehr – den kaum jemand nutzen konnte. Die Regierung von ÖVP und Grünen steuerte binnen Tagen mit einer an die 20 Millionen Euro schweren Corona-Infokampagne, 18,6 Millionen Sonderpresseförderung und 17 Millionen Sonderförderung für privaten Rundfunk dagegen.
- Reguläre Bundespresseförderung: rund 8,9 Millionen Euro pro Jahr an tägliche und wöchentliche Kaufzeitungen und -magazine. Vertriebsförderung bekommen alle Kauftitel, Vielfaltsförderung nur nicht marktbeherrschende Kauftageszeitungen, dazu kommt Qualitätsförderung für Korrespondenten, Leseförderung und Journalistenausbildung in der Redaktion.
- Die Medienbehörde KommAustria entscheidet über die Anträge, die Presseförderungskommission mit je zwei Vertretern von Zeitungsverband, Journalistengewerkschaft und Bundeskanzleramt sowie einem Juristen als Vorsitzenden sprechen nicht bindende Empfehlungen aus. .
- Österreich klagt. 2019 und 2020 beantragte Österreich reguläre Presseförderung, die Medienbehörde lehnte die Anträge ab. Die vielfach größere Gratisvariante Oe24 sei bei der Beurteilung zu berücksichtigen, gemeinsam betrachtet überwiegt der Gratisvertrieb. Die Mediengruppe Österreich versucht die Presseförderung mit einer Klage gegen Republik und Mitglieder der Presseförderungskommission umzusetzen.
- Sonderpresseförderung 2020 nach Druckauflage für alle Tageszeitungen: 9,7 Millionen Euro. 2020 bekommen alle Tageszeitungen, also auch kostenlose, eine Covid-Sonderpresseförderung, die sich an den Druckauflagen des Vorjahres orientiert – davon profitieren vor allem Krone, Österreich und Heute. 15 Millionen Sonderpresseförderung sollten zunächst auf Vorschlag der ÖVP ganz nach Druckauflage verteilt werden, nach Protesten der Grünen und des Kaufzeitungsverbands VÖZ wird die Vertriebsförderung für Kaufzeitungen (täglich und wöchentlich) erhöht.
- Sonder-Vertriebsförderung für Tages- und Wochenzeitungen: 5,8 Millionen Euro. Überwiegend verkaufte Tages- und Wochenzeitungen bekommen eine um 150 Prozent erhöhte Vertriebsförderung.
- Sonderförderung für Wochenzeitungen, Monats- und Regionalzeitungen sowie Onlinepublikationen: 3 Millionen Euro.