Regionalmedien Austria (RMA)
Der österreichweiter Gratiswochenzeitungsring von Wiener Bezirkszeitung bz bis Meine Woche hat weit mehr Leserinnen und Leser als selbst die Kronen Zeitung. Ein auch wirtschaftliches Schwergewicht der beiden Regionalmedienriesen Styria und Moser Holding.
Das Wichtigste
- Österreichs größtes Printmedium – wenn man die Reichweite der fast 130 überwiegend wöchentlichen Gratiszeitungen und ihre Kooperationspartner zusammennimmt. Sie erreichen laut Media-Analyse wöchentlich fast 48 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ab 14 Jahren (2018).
- Der Gratiswochenzeitungsring gehört zu je 50 Prozent den beiden großen Regionalverlagen Styria Media Group (Kleine Zeitung, Die Presse, Willhaben.at) und Moser Holding (Tiroler Tageszeitung).
Im Lexikonstichwort finden Sie die Reichweiten der RMA-Titel in den Bundesländern und Eckdaten zur Gruppe.
Die Medien
Wie kommt die RMA auf rund 50 Prozent Wochenreichweite? Beiträge zu diesem eindrucksvollen Wert liefern – Stand 2017 – laut RMA insgesamt 127 Titel, der Großteil davon gehört der RMA, einen kleineren Teil vermarktet (und zählt) sie mit. Die RMA-Medien im Überblick:
-
- BZ alias Wiener Bezirksblatt erscheint wöchentlich in 23 Ausgaben, gehört der RMA.
- Bezirksblätter für Burgenland (6), Niederösterreich (29), Salzburg(7), Tirol (12, alle wöchentlich und im Besitz der RMA.
- Meine Woche für Steiermark (19) und Kärnten (9), auch im RMA-Besitz,
- Der Grazer kommt in der steirischen Hauptstadt sonntags, gehört ebenfalls der RMA.
- Draustädter, Feldkirchner, Gailtaler, Klagenfurter, Lavanttaler, Spittaler, St. Veiter und Völkermarkter alle 14 Tage sowie Mein Sonntag monatlich sind regionale Zeitschriften der Kärntner Regional Medien GmbH, die inzwischen auch zu 100 Prozent der RMA gehört.
- Bezirksrundschau Oberösterreich war ein teures (Gratis-)Wochenzeitungsexperiment der Tiroler Moser Holding in den 2000er Jahren, gehört weiter der Moser Holding und ist Kooperationspartner der RMA mit 17 Ausgaben.
- Bregenzer Blättle, Dornbirner Anzeiger, Feldkircher Anzeiger, Walgaublatt, Bludenzer Anzeiger sind Kooperationspartner der RMA in Vorarlberg und gehören zu 58,3 Prozent dem Bregenzer Drucker und Verleger Reiner Kolb und zu 41,7 Prozent wie praktisch alle Medien im westlichsten Bundesland dem Russmedia Verlag (Vorarlberger Nachrichten, Neue Vorarlberger).
Digitale Aktivitäten der RMA: meinbezirk.at zu den Gratiswochenzeitungen, kregionalmedien.at, gesund.at, dazu das Printmagazin Hausarzt.
Die Reichweiten
Die Marktpositionen der RMA-Titel in den einzelnen Bundesländern – jeweils unten in den Charts – im Vergleich mit (regionalen) Tageszeitungen und regionalen Wochenzeitungen:
Quelle: Media-Analyse, ausgewählte Titel, g = gratis, w = wöchentlich, 14t = 14täglich
Quelle: Media-Analyse, ausgewählte Titel, g = gratis, w = wöchentlich, 14t = 14täglich
Quelle: Media-Analyse, ausgewählte Titel, g = gratis, w = wöchentlich, 14t = 14täglich
Quelle: Media-Analyse, ausgewählte Titel, g = gratis, w = wöchentlich, 14t = 14täglich
Quelle: Media-Analyse, ausgewählte Titel, g = gratis, w = wöchentlich, 14t = 14täglich
Quelle: Media-Analyse, ausgewählte Titel, g = gratis, w = wöchentlich, 14t = 14täglich
Quelle: Media-Analyse, ausgewählte Titel, g = gratis, w = wöchentlich, 14t = 14täglich
Quelle: Media-Analyse, ausgewählte Titel, g = gratis, w = wöchentlich, 14t = 14täglich
Quelle: Media-Analyse, ausgewählte Titel, g = gratis, w = wöchentlich, 14t = 14täglich
Der Konzern
Die Regionalmedien Austria AG zählt zu den fünf umsatzstärksten Verlagshäusern in Österreich. Die wichtigsten Daten 2018:
- 95 Millionen Umsatz
- 610 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente)
- Ergebnis vor Steuern: 11,1 Millionen Euro
- Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsen (Ebitda): 12,2 Millionen Euro.
Die Mutterkonzerne Styria und Moser bedauern gleichermaßen, dass sie die RMA nicht in ihre Konzernabschlüsse konsolidieren können, weil sie nur je 50 Prozent halten. In ihren Angaben über den Marktumsatz (im Ranking unten) sind je 50 Prozent RMA-Umsatzanteil eingerechnet.
Die Vielfalt der Titel ist für den Außenauftritt und redaktionelles Marketing hinderlich, eine gemeinsame Printmarke für die Wochenzeitungen war schon Thema.
Der Konzern im Markt
Österreichs größte Medienhäuser im Überblick (Chart ausklappen mit Klick auf den Titel):
Österreichs größte Medienhäuser nach Umsatz
Die Eigentümer
Eigentlich wollten Styria Media Group und Moser Holding 2009 ihre gesamten Regionalmedien-Aktivitäten zusammenlegen, inklusive Kleine Zeitung und Tiroler Tageszeitung. Der Megadeal zum voraussichtlich größten Verlagskonglomerat im Land scheiterte Anfang 2010 an persönlichen und wirtschaftlichen Auffassungsunterschieden, bevor ein Kartellgericht darüber entscheiden konnte – jedenfalls für’s Erste.
Graz und Innsbruck näherten sich in kleineren Etappen – wobei die ebenfalls 2009, parallel zum geplanten großen Deal gegründete RMA mit ihren gut 90 Umsatzmillionen so klein nicht ist. Styria und Moser Holding legten hier ihre Gratiswochenzeitungen zusammen oder – siehe Bezirksrundschau Oberösterreich der Moser Holding – brachten ihre Vermarktung ein.
Gemeinsame Sache machen Styria und Moser (und das Wiener Echo Medienhaus) auch mit regionalen Gratis-Monatsmagazinen von der Tirolerin bis zur Burgenländerin und Wien Live Look unter dem Gemeinschaftstitel „Bundesländerinnen“, organisiert in der Life Style Magazin Verlags GmbH. Sie gehört zu 74,9 Prozent Moser und zu 25,1 Prozent der Styria.
Die Entscheider
Die Vorstandschefs der Mutterkonzerne wechseln einander im Vorsitz des Aufsichtsrats ab, der jeweils andere macht den Vize – also Hermann Petz für die Moser Holding und Markus Mair für die Styria.
Das Personal
Passend zur 50:50-Struktur gemeinhin zwei Vorstände, je einer für Innsbruck und Graz. Georg Doppelhofer (Junior) vertritt die Styria, RMA-Gründungsmanager Gerhard Fontan ist seit Anfang 2017 für die Moser Holding zurück auf dieser Brücke.
Chefredakteurin der Regionalmedien-Titel ist seit September 2019 Maria Jelenko-Benedikt, zuvor Chefredakteurin von heute.at.