Schrom, Matthias (ORF)
Matthias Schrom stieg 2018 vom einfachen Redakteur der Zeit im Bild zum Chefredakteur von ORF 2 auf – auf Wunsch und Drängen der Neo-Regierungspartei FPÖ.
Das Letzte: Updates zum Ein-/Ausklappen
- 9. November 2022
ORF-Fernsehchefredakteur Matthias Schrom tritt nach Veröffentlichung von Strache-Chats zurück - Matthias Schrom bietet ORF-Chef Roland Weißmann am 9. November 2022 seinen Rücktritt als TV-Chefredakteur des ORF an, Weißmann nimmt an. Anlass und Grund: Mit einem Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft WKStA wird ein Chat Schroms vom 14. Februar 2019 mit dem damaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache öffentlich. Strache beschwert sich über eine "ZiB 24", in der Schriftsteller Doron Rabinovici eine von ihm veranstaltete Antisemitismus-Konferenz kommentiert. Schrom schreibt Strache, das sei "natürlich unmöglich", er kritisiert ORF 1 als "noch viel linker" als die von ihm geleitete ORF-2-Redaktion und gibt Strache Interventionstipps etwa über den damaligen Stiftungsratschef Norbert Steger (FPÖ). Schrom war seit seit Mai 2018 dank Unterstützung der damaligen Regierungspartei FPÖ Chefredakteur von ORF 2 und inzwischen des gesamten ORF-Fernsehens im 2022 vereinten gemeinsamen ORF-Newsroom von TV, Radio und Online.Interimistisch vertritt Schrom seine Stellvertreterin Eva Karabeg. Die Redakteurinnen und Redakteure verlangen am 10. November eine Neuausschreibung der gesamten Chefredaktion – also auch der Jobs von Hannes Aigelsreiter (Radio) und Christian Staudinger (Online). Die Ereignisse könnten zu einer Reorganisation des Newsrooms/der Newsroomleitung führen. Schrom schrieb den Redakteurinnen und Redakteuren: "Faktum ist, dass der Intervention von Strache weder inhaltlich noch in Bezug auf personelle Postenbesetzungen entsprochen wurde." Und, zu seinem Abgang: sei "mehr Filter und Interventionsabwehrkämpfer" gewesen, "als manchen bewusst sein könnte".
- 18. Mai 2019
Ibizagate: Ende der ÖVP-FPÖ-Koalition, Neuwahlen – und ein aufatmender ORF-General - Heinz-Christian Strache tritt am 18. Mai 2019 als Vizekanzler und FPÖ-Chef zurück und Kanzler Sebastian Kurz beendet die Koalition einen Tag nach Bekanntwerden des 2017 heimlich aufgenommenen Videos, in dem die FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus einer vermeintlichen russischen Oligarchennichte Staatsaufträge für die Übernahme und FP-freundliche Ausrichtung der Krone in Aussicht stellen, und am besten dazu einen ORF-Sender. Die türkis-blaue Regierung zerbröselt. – Alexander Wrabetz bleibt also noch länger ORF-Generaldirektor. Mit der ÖVP-FPÖ-Regierung fällt auch der Plan für ein neues ORF-Gesetz noch 2019.