Stichwort in Arbeit – und die kann noch ein wenig dauern beim medienpolitischen Muskel Bundeshauptstadt. Erste Hinweise im vorläufigen Überblick gleich unter diesem Vorspann:
  • Wien ist die politische und medienpolitische Homebase der SPÖ jedenfalls seit 1945.
  • Wien ist größter Auftraggeber öffentlicher Werbung (Medientransparenz), nach eigenem Bekunden als Förderung, die größten Budgets gehen (dennoch?) an die drei großen Boulevardzeitungen.
  • Krone, Heute und Österreich bestimmen auch die Wiener Stadtpolitik wesentlich – und beileibe nicht allein die sozialdemokratische.
  • Wien ist Standort der größten Medienhäuser (ORF, Mediaprint/Krone/Kurier) – und vieler mehr, auch der größten Privatsender von ProSiebenSat1Puls4 bis Kronehit.
  • Reichweitenstärkste Tageszeitung in Wien: Heute vor der Kronen Zeitung.
  • Reichweitenstärkster Radiosender in Wien (wie österreichweit): Ö3 mit 33 Prozent Reichweite beim Gesamtpublikum und 38 Prozent in der Werbezielgruppe der 14- bis 49Jährigen (2019, 1. Halbjahr).
  • Reichweitenstärkstes TV-Programm: ORF 2.
  • In Wien wie österreichweit marktbeherrschender Außenwerbekonzern: Gewista, zu rund einem Drittel in SPÖ-nahem Besitz.

Das Stichwort ist noch in Arbeit, derzeit finden Sie hier eine Übersicht der Reichweiten von Tages- und Wochenzeitungen in Wien 2020 sowie relevante Updates. Wenn's mehr gibt – steht's hier.

Das Letzte: Updates zum Ein-/Ausklappen

Der gemeinnützige nichtkommerzielle Wiener Communitysender Okto hat nach Ansicht von Prüfern der Stadt Wien zu hohe Rückstellungen gebildet. Er verzichtet deshalb in Absprache mit der Stadt auf die Auszahlung der vollen Million jährlicher Förderung. Die Stadt kürzt die Subvention mit 2020 zudem auf 750.000 Euro. Die Wiener FPÖ versucht das Thema für den dräuenden Wiener Wahlkampf zu nutzen und kündigt am 13. Jänner 2020 eine Anzeige an. Okto verweist auf andere Rechtsansichten zweier weiterer Prüfer.
Die Stadt Wien beginnt mit 4. November 2019 eine neue Medienförderung für journalistische Medien-Innovationen. 2,5 Millionen Euro vergibt die Stadt pro Jahr, voerst befristet auf drei Jahre. Deklariertes Ziel: Journalistische Qualität zu unterstützen. Bis 10.000 Euro Förderung können (junge) Journalisten für Vorhaben bekommen (bis zu 75 Prozent der Projektkosten); bis 100.000 Euro gehen an Projekte von etablierten Medienhäusern (bis 45 Prozent) und Startups (bis 60 Prozent). Die Organisation übernimmt die Wirtschaftsagentur Wien zusammen mit dem Presse- und Informationsdienst der Stadt (PID). Eine Jury – auch internationale Wissenschafter, Concordia, die Werbeplanerin des PID und ein Wien-naher Unternehmens- und Kommunikationsberater – entscheidet über die Förderwürdigkeit. Mehr zur Förderung bei der Wirtschaftsagentur Wien.
Fast ein Jahrzehnt prozessierte die Mediengruppe Österreich gegen die Wiener Verkehrsbetriebe und ihren Vertrag mit Konkurrent Heute über Stellplätze für Entnahmeboxen in den U-Bahnen. Anfang September einigte man sich auf einen Vergleich, im Oktober macht ihn die Wettbewerbsbehörde offiziell. Heute in den Stationen, Österreich davor mit zusammen gut 500 Boxen ist okay, künftige Diskriminierung wird ausgeschlossen. Krone und Heute spekulieren über millionenschwere Entschädigungs- oder Kompensationszahlungen an die Fellner-Gruppe, die dementiert die kolportierte Höhe von 5 Millionen Euro. Fellners und Dichands klagen nun einander wegen der Artikel und Konter darüber wieder einmal, Eva Dichand verlangt die komplete Offenlegung des Vergleichs. Die BWB-Zusammenfassung gibt's hier.

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