Dossier“ über Korruption: Kneissl, Kern kritisieren Fellners Methoden

Im Dezember 2009 veröffentlicht die Rechercheplattform Dossier ihr zweites Schwerpunktheft, nach der Krone nun über Korruption. Ex-Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Ex-Außenministerin Karin Kneissl, der FPÖ zugeordnet, kritisieren in dem Heft on records Methoden von Wolfgang Fellner beziehungsweise der Mediengruppe Österrreich bei der Akquisition von Werbung. Fellner weist Zusammenhänge zwischen Werbebuchung und redaktionellen Inhalten (erneut) zurück, sie werde „durch ständige Wiederholung nicht richtig“ und würde „jeder Grundlage“ entbehren: „Ihr Vorwurf, ich würde Inserenten unter Druck setzen, ist schon deshalb hanebüchener Unsinn, weil ich – nachweislich – seit mehr als drei Jahren kein einziges Inserat mehr verkauft habe.“ Es handle sich „um nebulöse und anonyme Sudelgerüchte, die keinen Funken Wahrheit haben.“ Kneissl führt gegenüber Dossier negative Berichterstattung von Österreich auf gekürzte Inseratenbudgets (gegenüber Vorgänger Sebastian Kurz) im Außenministerium. Kern spricht gegenüber Dossier von einem klaren Zusammenhang zwischen der Reduktion von Inseraten auch für Fellner-Medien und deren Berichterstattung. Auf die geplante Kürzung versucht Fellner Kern nach dessen Schilderung, seine Argumente näherzubringen. Stets höflich, aber laut „Dossier“ deutlich in der Botschaft, „dass Herr Fellner das als unfreundlichen Akt gesehen hat.“ Als unter Kern Inserate des Kanzleramts gekürzt wurden, habe Fellner im Gespräch mit dem damaligen Kanzler Kern „so getan, als ob es da ein Missverständnis gibt; dass es sich um einen Irrtum handle und irgendein Mitarbeiter im Bundeskanzleramt nicht bei Österreich schalten wolle – und er dieses ‚Missverständnis# mit mir auflösen wolle“. In Gesprächen mit Fellner sei es diesem „wenig überraschend dabei auch um sein Geschäft“ gegangen, sagt Kern. Dossier-Interview unter diesem Link