INSTAGRAM Info-Portal jüngerer User, massives Problem für Medien

Instagram aus dem Facebook-Konzern Meta ist die meistgenannte Nachrichtenquelle jüngerer Menschen zwischen 18 und 24 in Österreich. Das stellt Medien nicht nur vor ein Problem, sondern gleich vor viele – und zwar existenzielle.

WARUM IST DAS WICHTIG? Medien brauchen Insta, Tiktok, Youtube und Co., um Jüngere mit ihren Inhalten zu erreichen.

    • Aber: Zugleich verlieren Medien an internationale Digitalkonzerne wie Google, Meta, Tiktok und Co massiv Werbeeinnahmen, mit denen sie Inhalte finanzieren.
    • Plus: Diese journalistischen, (hoffentlich) geprüften und um Wahrheit bemühten Inhalte konkurrieren auf sozialen Medien auf Augenhöhe mit Behauptungen, Befindlichkeiten oder auch gezielter Propaganda um die Aufmerksamkeit der Userinnen.
    • Je emotionaler oder provozierender ein Post oder eine Headline, desto mehr Interaktion. Je mehr Interaktion, desto breiter werden die darauf ausgerichteten Algorithmen der Plattformen ihn ausspielen. Das benachteiligt qualitätsvollen, abwägenden Journalismus und stützt Boulevardmethoden.

MEDIENMACHT IN DATEN Fast die Hälfte – 46,6 % – der Befragten zwischen 18 und 24 nutzten vorige Woche Instagram, um Nachrichten zu suchen oder zu nutzen (DNR Austria 2022). Die Google-Plattform Youtube auf Platz 2 nennen fast 32 Prozent. TikTok gut 20 Prozent.

    • Mehr als die Hälfte der gesamten Werbeausgaben in Österreich geht inzwischen an internationale Digitalkonzerne. Das bedeutet: Mehr Werbegeld an Google, Meta und Co. als an alle österreichischen TV-Sender und Radiokanäle, Zeitungen und Magazine, Onlineportale zusammen. Aber: Für diese Medien war das bisher seit Jahrzehnten die wichtigste Einnahmequelle, um ihre Inhalte, zum Beispiel Journalismus zu produzieren. Daten als Chart
    • Die weltgrößten Werbeumsätze machen Alphabet/Google gefolgt von Meta (Facebook, Instagram, Whatsapp) – vielfach mehr als klassische Medienhäuser. Daten als Chart
    • Insta statt Prospekt Billa-Mutterkonzern Rewe stellt in Deutschland 2023 seine gedruckten Werbeprospekte ein und kommuniziert Angebote auf Insta, etwa mit einem Chatbot. Einzelhandel von Billa und Spar bis XXXLutz ist in Österreich stärkster Inserent von Massen- und Regionalzeitungen.

Österreichische Medienmarken auf Insta (Follower)

▶ Quellen ▶ Noch Fragen, Hinweise, Kritik? ▶ Autor: Harald Fidler ▶ Was sagt die Krone dazu? ▶ Was gibt es hier alles zur Krone? (Überblick) ▶ Das Neueste zur Krone ▶ Letzte Änderung: 8.12.2022
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KRONEN ZEITUNG – KRONE Österreichs mediale Machtzentrale


Die Krone ist Österreichs größte und politisch einflussreichste Tageszeitung. Ihre Eigentümer streiten seit Jahrzehnten. Das Boulevardblatt hat die Hälfte ihrer Printleserinnen verloren. Und doch macht es noch eine Weile viel Geld.

WARUM DAS WICHTIG IST: Politiker und Politikerinnen fürchten und schätzen die Krone als Machtfaktor in Österreich. Und ebenso Player in Wirtschaft, Entertainment, Society, Kultur und Sport. In der Medienbranche ist sie ein bestimmender Faktor.

    • Je wichtiger Politik und anderer Player (und das Publikum) die Krone nehmen, desto wichtiger, einflussreicher und reicher ist sie.

MACHT IN ZAHLEN: Die Krone erreicht täglich 22,4 % der Menschen ab 14 (Media-Analyse 2021/22) in Österreich. 2005 waren es noch fast 50 Prozent. Und doch ist die Krone heute noch größer als Nummer 2 und 3 im Markt zusammen – Kleine Zeitung und Heute.

    • Online Krone.at ist größtes Newsportal eines Verlagshauses in Östereich– und Nummer 2 im Markt, hinter ORF.at. (ÖWA 2/2022)
    • Wirtschaftsmacht Mehr als 500.000 Print-Abonnements – Tendenz: langsam rückläufig – mal Abopreis von 404,50 Euro ergibt gut 200 Millionen Euro.
      Der Krone-Kurier-Verlag Mediaprint nimmt 235 Millionen mit Zeitungsverkauf, 136 Millionen mit Anzeigen ein. Eine Wirtschaftsmacht im Mediensektor.

WAS DIE KRONE AUSMACHT IN 5 PUNKTEN:

1

Warum ist die Krone so groß? Den Erfolg des Kleinformats ab 1959 machen aus:
••• Gespür für Volksseele, Volkszorn, Populismus und wenig Hemmung, auf ihnen zu surfen ••• Redaktionelle Kampagnen, Furcht und Respekt der jeweiligen Regierungspolitik davor ••• Öffentliche Werbebuchungen, die manche als eine Art Schutzgeld verstehen ••• Balance mit positiven, lebensnahen, ans Gemüt gehenden Inhalten ••• Kolumnistinnen und Kolumnisten von Boulevard brutal bis Anstand und Herzensgüte ••• Sehr selbstständig agierende Regionalausgaben ••• Binahe flächendeckende Hauszustellung ••• Historisch: massives Abomarketing ••• Kleinformat ••• Sonntagsvertrieb über flächendeckende Entnahmetaschen ••• Flankenschutz einer Gratiszeitung (Heute), die zur Eigentümerfamilie Dichand gehört. ▶ Erfolgsfaktoren und Eigenheiten der Krone

2

Wer bestimmt bei der Krone? Inhaltlich am Ende Herausgeber und Chefredakteur und Eigentümervertreter Christoph Dichand, meist mit einem geschäftsführenden Chefredakteur (ab 2015 Klaus Herrmann) und einem engeren Führungskreis, mit Länder-Chefredakteuren und der Redaktion. Die kann meist sehr gut einschätzen, wie Herausgeber Dichand die Welt gerade sieht.▶ Krone-Personal

3

Wem gehört die Krone und warum streiten die Eigentümer? 50 Prozent gehören der Gründerfamilie Dichand.
Die zweite Hälfte gehört der deutschen Funke-Gruppe, die 2019 Immobilienmilliardär René Benko an Bord geholt hat.
Die Streitpunkte: Die Dichands haben Vorrechte bei Personal und Redaktion. Die Funke-Gruppe muss ihnen einen hohen einstelligen Millionenbetrag Gewinn garantieren und notfalls überrweisen, unabhängig, ob die Krone das abwirft. Die Funke-Gruppe versucht mit Schiedsverfahren und Gerichten, diese Vorrechte loszuwerden – bisher ohne Erfolg. ▶ Die Krone-Eigentümer und ihr ewiger Streit

4

Was ist die Mediaprint? Die Mediaprint ist Österreichs größter Zeitungsverlagskonzern mit gut 400 Millionen Euro Umsatz pro Jahr (2021).
Sie gehört je zur Hälfte Krone und Kurier (der » Kurier gehört Raiffeisen und Funke-Gruppe/Benko).
Druck, Vertrieb, Anzeigen, Verwaltung der beiden Blätter übernimmt die Mediaprint.
Wer entscheidet hier? Dichands, Funke, Raiffeisen entscheiden hier mit je zwei Stimmen im Gesellschafterausschuss GAS über beide Titel vom Abo- und Verkaufspreis bis zur Gründung und Einstellung einer Gratiszeitung (U‑Express, 2001 bis 2004, Vorläufer von Heute, aber in der Mediaprint). Gesellschafterstreit gibt es auch im GAS regelmäßig.
Gewinne der Mediaprint gehen zu 70 % an die Krone, zu 30 % an den Kurier. ▶ Verlagsriese Mediaprint

5

Mehr als gedruckt: Multimedia und TV-Werbung. Die Krone hält 50 Prozent an der RTL-Werbevermarktung IP Austria in Österreich, sie betreibt Krone-TV, Krone.at und besitzt mit dem Kurier 50:50 Österreichs erfolgreichstes und sehr profitables Privatradio Kronehit. ▶ Krone-Beteiligungen und Kanäle

▶ Quellen ▶ Noch Fragen, Hinweise, Kritik? ▶ Autor: Harald Fidler ▶ Was sagt die Krone dazu? ▶ Was gibt es hier alles zur Krone? (Überblick) ▶ Das Neueste zur Krone ▶ Letzte Änderung: 8.12.2022
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WAS UND WER DIE KRONE AUSMACHT – IN 10 PUNKTEN:

WAS UND WER IST DIE KRONE – ERKLÄRT IN 10 PUNKTEN:

DIE KRONE – ERKLÄRT IN 10 PUNKTEN:

10 PUNKTE ERKLÄREN DIE KRONE

1. Österreichs größter, marktbeherrschender Zeitungskonzern Mediaprint Die Krone …

KRONEN ZEITUNG / KRONE

DER STANDARD