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Kirche und Medien – Die katholischen Medienhäuser

Im Besitz der katholischen Kirche, unter ihrem Einfluss – faktisch oder geistig – oder in ihrer Nähe steht eine Reihe von medialen Gotteshäusern – von der Styria mit Kleine Zeitung und Presse bis Radio Klassik Stephansdom.
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Autor:in
Harald Fidler
Zuletzt aktualisiert
November 5, 2024

Warum ist das wichtig?

  • Die katholische Kirche ist ein wesentlicher Player in der österreichischen Medienlandschaft – auch wenn ihr nicht alle katholisch geprägten Konzerne tatsächlich gehören, die ihr manchmal zugeschrieben werden.
  • Der zweitgrößte verlegerische Medienkonzern Styria (Kleine Zeitung, Die Presse) gehört nicht der Kirche, hat aber einen Bischof als "Protektor" mit durchaus entscheidenden Mitspracherechten bei der Besetzung der Gremien.
  • Direkter der Kirche gehören die Niederösterreichischen Nachrichten und die BVZ im Burgenland; Radio Klassik Stephansdom gehört einer kirchlichen Stiftung. Dazu erscheint eine Vielzahl von Kirchenzeitungen.
  • Radio Maria ist ein katholischer Rechtsausleger.
  • Größte Medienplattform der katholischen Kirche ist aber die viele Jahre wöchentliche Kolumne des Wiener Kardinals in der Krone bunt.

Medienriese Styria – kein Kirchenbesitz

Eine der größten Mediengruppen Österreichs, die gerne in Kirchenbesitz verortet wird, gehört gar nicht der Kirche: Die Styria Media Group mit Kleine Zeitung und Presse gehört einer Katholischen Medienverein Privatstiftung und noch mit einem Mini-Anteil dem langjährigen Styria-Alleineigentümer Katholischer Medienverein. "Protektor" des auch in der Stiftung noch bestimmenden Vereins ist allerdings der Bischof der Diözese Graz-Seckau mit zumindest einer Art Vetorecht etwa beim Obmann (oder einer Obfrau) des Vereins.

Die Medienverein Privatstiftung verfolgt "ausschließlich gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke". Und der Verein "fördert christliche Medienarbeit, insbesondere die Bildung von Medienfachleuten, die Herstellung und Verbreitung von Medienwerken aller Art, die dem Geist der katholischen Kirche und Lehre dienen", aber etwa auch der "ökumenischen und interreligiösen Begegnung, der katholischen Soziallehre, dem Schutz der Menschenwürde und den Grundsätzen der Demokratie und Völkerverständigung".

Niederösterreichisches Pressehaus – Mehrheit bei der Diözese

Tatsächlich mehrheitlich in Kirchenbesitz steht das Niederösterreichische Pressehaus, das die Wochenzeitungen NÖN (Niederösterreichische Nachrichten) und BVZ im Burgenland herausgibt:

  • 54 Prozent am St. Pöltner Verlag hält das römisch-katholische Bistum St. Pölten.
  • 26 Prozent gehören dem Pressverein in der Diözese St. Pölten.
  • 20 Prozent Raiffeisen Niederösterreich-Wien.

Radio Klassik, Der Sonntag in Wiener Kirchen-Stiftung

Die Wiener Erzdiözese hat ihre Medienaktivitäten in Stiftungen organisiert. Der Dom-Verlag mit der wöchentlichen Kirchenzeitung Der Sonntag ist in der St. Paulus-Stiftung der Erzdiözese untergebracht (eine Beteiligung an den Buchhandlungen Facultas/Dombuchhandlung ist bis auf einen Kirchenkunstshop 2024 abverkauft).

Radio Klassik Stephansdom befindet sich in der Stiftung Radio Stephansdom. Im Frühjahr 2023 kündigt die Erzdiözese an, sie überweise ihre ‒ nicht bezifferten ‒ Zuschüsse an ihre Medien nur noch bis Ende 2024. Radio Stephansdom startete eine Spendenaktion.

Viele, viele Kirchenzeitungen

An wöchentlichen Kirchenzeitungen gibt es in Österreich noch eine ganze Menge: Der Sonntag (Wien), Kirche bunt (St. Pölten), KirchenBlatt (Feldkirch), KirchenZeitung (Linz), Martinus (Eisenstadt), Rupertusblatt (Salzburg), Sonntag (Gurk/Kärnten), Sonntagsblatt (Graz), Tiroler Sonntag (Innsbruck) erhielten jedenfalls 2022 noch Presseförderung.

Weit rechts noch Radio Maria

Weit rechts im katholischen Medienspektrum funkt noch Radio Maria ‒ das nicht der Kirche, sondern dem Verein Radio Maria Österreich – Der Sender mit Sendung gehört. Die Marke Radio Maria ist nach Eigendefinition „ein Geschenk der Gottesmutter“ und praktisch weltweit aktiv. Träger: „World Family of Radio Maria Onlus“ mit Sitz in Rom. Die rechtskatholischen Frequenzsammler haben in Österreich 2023 Lizenzen für Wien, Baden (NÖ), Graz, Innsbruck, Jenbach (T), Salzburg, Spittal (K), St. Pölten (NÖ), Waidhofen (NÖ), Walgau (V) und Satellit.

Der Kardinal in der "Krone"

Das gewichtigste Medium für die katholische Kirche ist aber wohl die Krone bunt, das reichweitenstarke Sonntags-Farbmagazin der Kronen Zeitung. Dort füllt der Wiener Kardinal Christoph Schönborn wöchentlich im vorderen Teil eine Seite „Sonntagsevangelium“; inzwischen haben evangelische Pastorinnen weit hinten in der Krone bunt auch eine Kolumne über eine halbe Seite, kurz vor dem Horoskop.

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Kirche und Medien – Die katholischen Medienhäuser
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November 20, 2024
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