Styria Media Group
Inhalt
Dieses Thema ist auch relevant für:
Warum ist das wichtig?
- Die Styria Media Group ist zweitgrößter Zeitungskonzern, Nummer vier unter Österreichs größten Medienhäusern.
- Der Grazer Medienkonzern ist der gewichtigste Player unter einer Reihe von der katholischen Kirche nahe stehenden Medienhäusern. Er gehört nicht der katholischen Kirche, sondern einer katholischen Stiftung und einem katholischen Medienverein. Der Grazer Bischof hat aber Einfluss auf die (entscheidenden) Gremien.
- Zur Styria gehören die Kleine Zeitung, eine der größten Kauftageszeitungen und Marktbeherrscher in Kärnten und der Steiermark; Die Presse als wesentlicher Player unter den Qualitätszeitungen, regionale Privatradios und Digitalradioangebote.
- Die Styria verfolgte bei ihren Onlinemedien sehr früh und sehr konsequent Bezahl-Strategien mit Paywalls.
- Willhaben.at ist das in Österreich dominierende Marktplatzportal, 50 Prozent gehören den Styria-Zeitungen Kleine und Presse. Große Marktplatzportale hat die Styria auch in Kroatien (Njuškalo) und Slowenien.
- Die Styria dominiert den Zeitungsmarkt in Kroatien mit drei Titeln (plus Online).
- Die Styria ist ein gewichtiger Player im medienpolitischen Lobbyingverband VÖZ (Verband Österreichischer Zeitungen).
Styria in Daten
Wem gehört die Styria?
Einer der großen Player in Österreichs Mediengeschäft, die Grazer Styria Media Group, hat vor allem einen Startvorteil: Die Eigentümer verlangen keine wesentlichen Gewinnausschüttungen, das Geld bleibt im Konzern.
Die Styria gehört der Katholischen Medien Verein Privatstiftung. 1,67 Prozent hält noch der langjährige Alleineigentümer und Stifter, der Katholische Medienverein in der Diözese Graz-Seckau. Ihm gehören mehr als 100 Katholikinnen und vor allem Katholiken mit publizistischem Sendungsbewusstsein an.
Die Styria gehört also nicht der Kirche. Aber der katholische Bischof von Graz-Seckau ist „Protektor“ des Medienvereins. Der Bischof könnte den vom Verein gewählten Obmann und seinen Stellvertreter ablehnen. Er könnte auch Einspruch gegen Mitglieder des operativen Verwaltungsausschusses einlegen. Der Obmann wiederum ist automatisch auch Stiftungsvorstand. Und der Verein bestimmende Größe in den Gremien. Bei Auflösung des Vereins kann der Bischof bestimmen, welchem gemeinnützigen oder kirchlichen Zweck das Vereinsvermögen zukommen soll.
Was tut die Styria? Medien, Beteiligungen, Plattformen, Services im Überblick
Medien regional
- Die Kleine Zeitung ist nach der Krone und neben dem kostenlosen Heute eine der reichweitenstärksten Tageszeitungen in Österreich. Die Kauftageszeitung ist die mit Abstand größte regionale Tageszeitung in den Stammbundesländern Steiermark und Kärnten, erfolgreich mit täglichen Regionalinfos für jeden Bezirk. Neben ORF.at auch wesentlicher regionaler Player online. Mediales Herzstück der Styria, insbesondere wirtschaftlich über viele Jahrzehnte.
- Antenne Steiermark und Antenne Kärnten der Styria sind regionale Marktführer im privaten Radio - neben dem ORF.
Medien-Nutzungsdaten für die regionalen Märkte findest du unter Medienmarkt Steiermark und Medienmarkt Kärnten.
Medien national
- Die bürgerlich-liberale Qualitätszeitung Die Presse gehört seit 1992 ganz der Styria.
- Die katholisch geprägte Wochenzeitung Die Furche ist der Styria ein Anliegen von Qualität.
- Schlagerradio Flamingo auf DAB+ ist ein nationales Digitalradioprojekt der Styria.
- Die Styria Buchverlage (Marken: Molden, Kneipp, Pichler, Styria) sind eine der größeren Buchverlagsgruppen des Landes.
- Das Ratgeberportal sportaktiv.com blieb von zahlreichen aufgegebenen journalistischen Sportmagazin-Beteiligungen der Styria noch.
- An der Fußball-Plattform Ligaportal.at hält die Styria 74,9 Prozent.
Medien-Nutzungsdaten dazu findest du in dieser Übersicht auf diemedien.at verlinkt und etwa unter Medienmarkt Steiermark, Medienmarkt Kärnten, Printreichweiten und Print-Online-Reichweiten, Online-Nutzung.
Medien und Marktplätze International
- In Kroatien ist die Styria Marktführer im Zeitungsmarkt und gewichtiger Player in Onlinenews und Onlinemarktplätzen mit der Kauftageszeitung Večernji list, dem selbst gegründeten Massenblatt 24sata und der Wirtschaftszeitung Poslovni dnevnik samt Onlineablegern und streckenweise sehr ambitionierten Videoaktivitäten. Njuškalo ist das Marktplatzportal der Styria in Kroatien.
- In Slowenien hat die Styria ihre sehr ambitionierten Medienaktivitäten mit einer Gratis-Tageszeitung (Žurnal24) inzwischen wieder ein Stück zurückgefahren, sie betreibt das Newsportal zurnal24.si, das Gesundheitsportal Med.Over.net, Zeitschrift und Portal Pharmonia richtet sich an Gesundheitspersonal. Marktplatzportal in Slowenien: Bolha.com.
Beteiligungen, Investments, Plattformen
- Regionalmedien Austria (RMA) ist ein Verbund von mehr als 120 regionalen Wochenzeitungen wie Bezirksblätter und bz für Wien für ganz Österreich, großteils im Besitz der RMA, teilweise nur von ihr vermarktet wie in Vorarlberg (Russmedia) und Oberösterreich (Moser Holding). Die RMA gehört zu 50 Prozent der Styria, die andere Hälfte der Moser Holding (Tiroler Tageszeitung) und zählt zu den größten Medienkonzernen in Österreich.
- Bundesländerinnen Unter diesem Oberbegriff fasst die Life Style Magazin Verlags GmbH ihre überwiegend kostenlos verbreitete Regionalmagazine wie Niederösterreicherin, Tirolerin und inzwischen auch Wienerin zusammen. Die Life Style gehört zu 63 Prozent der Tiroler Moser Holding und zu 37 Prozent der Styria.
Medien-Nutzungsdaten dazu findest du in dieser Übersicht auf diemedien.at verlinkt.
- Willhaben.at ist das marktführende Universal-Kleinanzeigenportal. Es stützt die beiden Styria-Tageszeitungen Kleine Zeitung und Die Presse wirtschaftlich - sie halten durchgerechnet 40 und 10 Prozent der Anteile an Willhaben. Die übrigen 50 Prozent gehören der norwegischen Adevinta-Gruppe, dem nach eigenen Angaben weltgrößten Betreiber von Marktplatzportalen. Der größte unter den Adevinta-Aktionären (Stand Ende 2023) ist Ebay vor der norwegischen Mediengruppe Schibsted mit rund 28 Prozent, die ihre Willhaben-Beteiligung in Adevinta eingebracht hat.
- Von vielfach kleinerer unmittelbarer wirtschaftlicher Bedeutung für die Styria und mit ganz anderem Fokus: An Oliver Holles Startup-Investmentgesellschaft Initial Factor Speed Invest GmbH & Co KG hält die Styria kleine Kommanditanteile. Die Styria ist da in auch medial bunter Gesellschaft etwa der Bertha-Privatstiftung von Christoph und Eva Dichand (Krone, Heute), der bayerischen Radio- und Lokalmedienfamilie Döser (DBV), zwei Privatstiftungen hinter Russmedia und des Wiener Firmendaten-Experten Compass-Gruppe.
Services
- Onlinevermarktung für Styria-Portale und darüber hinaus übernimmt die konzerneigene Agentur und Vermarkterin "Cope - Content Performance Group".
- Redmail ist die Vertriebs- und Zustellfirma der Styria. Sie hat seit Oktober 2023 ein 50:50-Joint-Venture für Vertrieb mit dem Krone-Kurier-Zeitungsriesen Mediaprint namens Accura Logistik GmbH.
- Druckzentren (Stand Frühjahr 2024) in Graz, Kärnten und Zagreb.
Personal
Vorstand
- Markus Mair (27. Dezember 1964) ist seit 1. Oktober 2013 Vorstandsvorsitzender der Styria Media Group. Im Juni 2022 verlängerte ihn der Aufsichtsrat in der Position für fünf Jahre ab 2023, also bis Ende 2027.
- Bernhard Kiener (22. April 1982) wurde bei der Gelegenheit ebenso bis Ende 2027 verlängert. Er ist im Vorstand zuständig für Technologie, Digital Marketplaces wie Willhaben, Immobilien und Facility Management.
- Herwig Langanger (10. September 1977) bestellte der Aufsichtsrat ab 1. September 2022 für fünf Jahre in den Vorstand. Der langjährige, erfolgreiche Presse-Geschäftsführer übernimmt im Vorstand auch gleich die Zuständigkeit für Medien wie Flaggschiff Kleine Zeitung, Die Presse sowie Die Furche (alle bisher bei Mair) samt Medienlogistik. Klingt nach der nächsten Nummer eins im Konzern.
Aufsichtsrat und Mastermind
Den Kurs der Styria prägt seit 2008 als Aufsichtsrat, seit Ende 2010 als Vize- und seit 2011 als Vorsitzender Friedrich "Friedl" Santner (7. Februar 1960). Santner führt im Hauptberuf das Grazer Labortechnikunternehmen Anton Paar (eingeheiratet, daher anderer Familienname) und sitzt ab 2020 etwa auch im Aufsichtsrat der Erste Group Bank AG.
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