Publizistische Hetzjagd auf eine österreichische Journalistin
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Alexandra Föderl-Schmid arbeitete über Jahrzehnte für den Standard, sie war Korresponentin in Deutschland und Brüssel, Ressortleiterin Wirtschaft und schließlich ab 2007 Chefredakteurin und ab 2012 auch Co-Herausgeberin des Standard, bis 2017. Danach war ging sie als Korrespondentin für die Süddeutsche Zeitung nach Israel, 2020 wurde sie stellvertretende Chefredakteurin der SZ.
Im Herbst 2023 berichtete zunächst das Branchenmedium Medieninsider über Plagiatsvorwürfe gegen Föderl-Schmid. Die Süddeutsche Zeitung reagierte darauf vor allem mit interner Suche nach Maulwürfen in der Redaktion. Der auf Plagiate spezialisierte Wissenschafter und Unternehmer Stefan Weber warf der Journalistin Plagiate in ihrer Dissertation vor sowie in ihrer Arbeit. Das rechte deutsche Portal Nius fuhr eine massive, angriffige Kampagne gegen Föderl-Schmid. Schmid schrieb unter anderem Weber und Nius-Chef Julian Reichelt, die Jagd sei zu einem Ende gekommen, und verschwand am 8. Februar 2024 in Oberösterreich. Am 9. Februar 2024 wird sie lebend gefunden.
- Die Chronik dieser publizistischen Hetzjagd auf die Journalistin zeichnete der Standard im anschaulich nach.
- Föderl-Schmid hatte die Universität Salzburg nach den Vorwürfen um Prüfung ihrer Dissertation ersucht. Die von der Uni einberufene Kommission sieht im April 2024 in ihrem Gutachten "kein relevantes Fehlverhalten".
- Die Süddeutsche Zeitung bat eine externe Kommission um Untersuchung der Vorwürfe ihrer Arbeit. Sie sieht die Causa "weit entfernt von einem Plagiatsskandal". Zugleich sieht die Kommission journalistische Standards bei der Übernahme von Textteilen etwa aus Wikipedia verletzt. SZ-Bericht und Link zum Gutachten.
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