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ORF-Stiftungsrat: Das oberste Entscheidungsorgan im ORF

Der großteils politisch besetzte Stiftungsrat entscheidet über die ORF-Führung, Höhe des ORF-Beitrags, Budgets, Programmschema und große unternehmerische Fragen.
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Autor:in
Harald Fidler
Zuletzt aktualisiert
August 20, 2024

Warum ist das wichtig?

  • Der ORF-Stiftungsrat ist das oberste Entscheidungsgremium im ORF.
  • Der ORF ist Österreichs weitaus größter Medienkonzern, großteils öffentlich über den ORF-Beitrag finanziert.
  • Der Stiftungsrat bestimmt regulär alle fünf Jahre mit einfacher Mehrheit ORF-Generaldirektor:in und Direktor:innen in der Zentrale und den Landesstudios. Den ORF-Chef oder die ORF-Chefin kann er mit Zweidrittelmehrheit abberufen.
  • Er muss jährliche Budgets und mittelfristige Finanzpläne des ORF beschließen sowie jährlich Programmschemata für die ORF-Medien.
  • Die Stiftungsräte treffen grundlegende unternehmerische Entscheidungen. Dazu gehörte etwa das 303 Millionen Euro teure Bau- und Sanierungsprojekt ORF-Zentrum.
  • Die Räte entscheiden über die Höhe des ORF-Beitrags (frühestens 2027 das nächste Mal). Der ORF-Publikumsrat, ein zweites ORF-Aufsichtsgremium, kann sie nur verzögern. Die Medienbehörde KommAustria prüft solche Gebührenbeschlüsse.
  • Die Mehrheit der Mandate bestimmen politische Institutionen – Bundesregierung, Bundesländer, Parteien im Nationalrat und der großteils vom Bundeskanzleramt besetzte ORF-Publikumsrat. Auch der Zentralbetriebsrat des ORF entsendet Mitglieder, auch er ist nicht ganz politikfern.
  • Reguläre Amtszeit: vier Jahre. Spätestens im Frühjahr 2026 sind Stiftungsrat und Publikumsrat regulär neu zu besetzen.
  • Der Verfassungsgerichtshof hat 2023 Teile der Besetzung des Stiftungsrats und des Publikumsrats als zu regierungsnah aufgehoben, bis Ende März 2025 verlangt er eine Reparatur. Ohne Novelle bleiben die Stiftungsräte in der Besetzung von März 2025 im Amt.
  • Eine neue Regierung kann noch neun Mandate vor März 2025 nach altem Modus besetzen, auch die Parteien im Nationalrat können nach der Wahl am 29. September 2024 noch einwechseln.

Kontext: ORF

Das Wichtigste zum ORF findest du im Stichwort ORF: Österreichs weitaus größter, öffentlich-rechtlicher Medienkonzern

Die Mehrheitsverhältnisse im Stiftungsrat 2024

Die Kanzlerpartei ÖVP hat, dank sechs schwarzen Landeshauptleuten und dank des deutlichen Größenunterschieds gegenüber Regierungspartner Grüne, seit 2021 alleine eine Mehrheit im Stiftungsrat, die 2021 schon gereicht hätte, um die ORF-Führung um Roland Weißmann alleine zu bestimmen. Regierungspartner Grüne, Betriebsräte und Norbert Steger (FPÖ, gegen Parteilinie) stimmten ebenfalls für Weißmann.

Wie unabhängig oder politiknahe ist der Stiftungsrat?

Weisungsfrei. Die Mitglieder des Stiftungsrats sind laut Gesetz weisungsfrei und unabhängig in ihrer Tätigkeit im obersten ORF-Entscheidungsgremium. Sie sind vom Gesetz den (insbesondere wirtschaftlichen) Interessen des ORF verpflichtet. Sie haften für ihre Entscheidungen ähnlich Aufsichtsräten in Aktiengesellschaften.

Politikerklausel. Aktive Politiker, teils bis zu vier Jahre nach Ablauf ihres Mandats, Parteiangestellte, Klubmitarbeiter:innen dürfen nicht Mitglied des Stiftungsrats (oder des Publikumsrats oder des ORF-Managements) werden. Auch Mitarbeiter:innen anderer Medienunternehmen sind laut ORF-Gesetz ausgeschlossen. Seit der Politiker:innenklausel ab 2001 sitzen nicht mehr wie im Vorläufergremium ORF-Kuratorium aktive Politiker wie Klubobleute, Mediensprecher, Landeshauptleute, Parteisekretäre und Kanzlerpressesprecher in dem Gremium. Sondern etwa Kommunikationsberater und ehemalige Parteimanager.

Entscheidungen im Stiftungsrat fallen, wohl auch aufgrund der Verpflichtung gegenüber dem Unternehmenswohl, häufig mit großer Mehrheit.

Die Bestellung von ORF-Generaldirektor:innen offenbart meist die Politiknähe des Gremiums. Hier wird in den meisten Fällen sehr exakt entlang von Fraktionsgrenzen abgestimmt. Über die Bestellung von ORF-General Roland Weißmann und seinem Direktorium 2021 gab es einen Sideletter zum Koalitionsabkommen zwischen ÖVP und Grünen aus 2020. Auch ÖVP und FPÖ davor machten sich die Besetzung des Stiftungsrats und von ORF-Jobs per Sideletter aus.

Parteipolitische Fraktionen im Stiftungsrat? Ja, die gibt es seit Jahrzehnten. Sie werden etwas verschämt Freundeskreise genannt und besprechen Sitzungen des Stiftungsrats meist vor, insbesondere die Bestellung von Generaldirektor:innen und Direktor:innen. Zeitweise gab es auch einen "Freundeskreis" der Länder-Stiftungsräte über Parteigrenzen hinweg.

Kaum abzuberufen. Nach dem Buchstaben des Gesetzes sind Stiftungsräte nur dann vor Ablauf der vier Jahre Funktionsperiode auch gegen ihren Willen absetzbar, wenn sich das entsendende Organ etwa nach Wahlen ändert (die Möglichkeit muss laut Verfassungsgerichtshof für die Bundesregierung, die Landesregierungen und den Publikumsrat künftig entfallen). Oder wenn erst nach ihrer Bestellung Unvereinbarkeiten mit der Funktion (politische Mandate oder Parteijobs, Jobs bei anderen Medien) bekannt werden. Oder wenn sie dreimal unentschuldigt den Sitzungen fern bleiben. Einzelne Medienrechtler leiten daraus ab, dass sie auch bei unternehmensschädigendem Verhalten mit Mehrheit im Stiftungsrat absetzbar wären; die Position ist allerdings umstritten.

Wer besetzt den Stiftungsrat?

Wer bestimmt über die bisher 35 Mandate im Stiftungsrat? Der Stand 2024, bevor das ORF-Gesetz nach den Vorgaben des Verfassungsgerichtshofs (unten) geändert wird:

  • Die Bundesregierung entsendet 9 ORF-Stiftungsräte.
    Stand 2024: 7 sind der ÖVP zuzuordnen, 2 den Grünen.
  • Die Landesregierungen entsenden jeweils ein Mitglied, also insgesamt ebenfalls 9.
    6 ÖVP, 1 SPÖ, 1 Kärntner und 1 Burgenländer (beide mit SPÖ-Landeshauptmann).
  • Die Parteien im Nationalrat mit Klubstärke entsenden 6 Mitglieder. Bei weniger Fraktionen nach dem d'Hondtschen Verfahren die größte(n) zwei.
    2 ÖVP, 1 SPÖ, 1 FPÖ, 1 Grüne, 1 Neos.
  • Der ORF-Publikumsrat entsendet 6 Stiftungsräte. Die Mehrheit im Publikumsrat (17 von 30) sucht das Kanzleramt aus.
    3 ÖVP, 3 Grüne.
  • Der ORF-Zentralbetriebsrat hat fünf Mandate.
    2 Sozialdemokraten, 2 eher ÖVP-nahe, 1 eher links unabhängig.

Was findet der Verfassungsgerichtshof verfassungswidrig?

Der Verfassungsgerichtshof hob am 5. Oktober 2023 mit Wirkung vom 31. März 2025 Teile des ORF-Gesetzes über die Bestellung von Stiftungsrat und Publikumsrat als verfassungswidrig auf. Was bemängelten die Höchstrichter? Ein rascher Überblick:

Stiftungsrat

  1. Die (staatliche) Bundesregierung darf nicht mehr Stiftungsräte entsenden als der (nicht staatliche) Publikumsrat. Nahe liegende Lösung: Auch der Publikumsrat entsendet 9 Stiftungsräte und der Stiftungsrat wird damit noch größer.
  2. Das Gesetz muss der Bundesregierung und dem Publikumsrat konkrete(re) Auswahlkriterien wie unterschiedliche fachliche Qualifikationen für die Bestellung ihrer Stiftungsräten vorgeben, im Sinne der vom Bundesverfassungsgesetz Rundfunk verlangten Vielfalt in den ORF-Gremien.
  3. Bundesregierung, Landesregierungen und Publikumsrat dürfen ihre ORF-Stiftungsräte nicht vorzeitig einwechseln, wenn sich ihre eigene Zusammensetzung ändert, also etwa nach Nationalrats- oder Landtagswahlen eine neue Regierung angelobt wird. Parteien im Nationalrat und ORF-Zentralbetriebsrat könnten weiterhin vorzeitig abberufen, findet das Höchstgericht.

Publikumsrat

  1. Verfassungswidrig ist, dass Bundeskanzler oder Medienministerin mehr Mitglieder für denPublikumsrat (nämlich 17) auswählen können als gesetzlich festgelegte Institutionen wie Kammern, Gewerkschaften, katholische und evangelische Kirche, Akademie der Wissenschaften sowie Parteiakademien direkt entsenden (derzeit 13). Die Verfassungsrichter verlangen dasselbe Ausmaß.
  2. Dem Höchstgericht fehlen – wie bei den Stiftungsräten der Bundesregierung und des Publikumsrats – Auswahlkriterien im Gesetz, etwa persönliche und fachliche Anforderungen, nach denen Kanzler oder Medienministerin Publikumsräte aus Vorschlägen gesellschaftlicher Organisationen auswählen, um für Vielfalt zu sorgen.

Dass politische Parteien über die direkte Nominierung ihrer Parteiakademien auch je ein Mitglied im Publikumsrat bestimmen, bemängelten die Verfassungsrichter nicht. Sie müssen sich aber am Prüfantrag (hier: der burgenländischen Landesregierung) orientieren.

Was kann nach der Aufhebung durch das Höchstgericht passieren?

Die Koalitionsparteien ÖVP und Grüne einigen sich vor der Nationalratswahl nicht über eine Novelle zum ORF-Gesetz – auch wenn sie mit einer Novelle die Stiftungsräte von Bundesregierung, Landesregierungen und Publikumsrat damit für vier Jahre unabhängig von Wahlen fixieren könnten (so eine neue Regierung kein weiteres neues ORF-Gesetz beschließt und das ändert).

Entwürfe im Kabinett von Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) deuteten eher darauf hin, dass nach Vorstellung der ÖVP politisch passende Institutionen direkt in den Publikumsrat entsenden sollten, ob nun sonderlich repräsentativ oder nicht. Eine der Ideen, von der ich hörte: der oder die Vorsitzende der Konferenz des Dachverbands der Sozialversicherungsträger. Dachverbände gemeinnütziger Organisationen wie der Freiwilligen Feuerwehr sollen nicht so gut angekommen sein.

Was passiert, wenn nichts passiert?

Was passiert, wenn sich die aktuelle oder eine künftige Koalition nicht rechtzeitig bis 31. März 2025 auf eine Novelle zum ORF-Gesetz einigen, die die ORF-Gremien nach den Vorgaben des Verfassungsgerichtshofs entspricht?

Die ORF-Gremien bleiben in am 31. März 2025 aktueller Besetzung im Amt, bis ihre reguläre Funktionsperiode im Frühjahr 2026 ausläuft.

Aber: Bis 31. März 2025 können die Parteien nach den neuen Mehrheitsverhältnissen im Nationalrat ihre sechs Vertreter neu entsenden. Und eine neue Bundesregierung kann bis 31. März 2025 noch rasch die neun Regierungs-Stiftungsräte nach den bisherigen Gesetzesbestimmungen austauschen.

Wenn es bis zum Ende der regulären Funktionsperiode der ORF-Gremien im Frühjahr 2026 keine Novelle gibt und die jedenfalls noch berechtigten Institutionen nicht neu bestellen, bleiben die bestehenden ORF-Gremien auch noch bis zu einer Neubestellung im Amt.

Das ist zu dem Zeitpunkt gerade besonders spannend: Im Sommer 2026 steht die Bestellung der ORF-Führung ab 2027 im Stiftungsrat an, sechs Monate vor Ablauf der aktuellen Funktionsperiode ist laut Gesetz der Job des/der ORF-Generaldirektor:in auszuschreiben.

Was passiert, wenn 2025 doch ein neues ORF-Gesetz kommt?

Neue ORF-Gesetze mit neuen Bestimmungen über ORF-Gremien haben schon zweimal die Funktionsperiode von ORF-Gremien und auch gleich der ORF-Führung beendet: 1974 verkürzte die SPÖ-Alleinregierung die Amtszeit von Gerd Bacher als ORF-General, 2001 die erste ÖVP/FPÖ-Koalition jene von ORF-General Gerhard Weis.

Ein neues ORF-Gesetz 2025 mit neuen Bestimmungen für die Gremien, wie vom Verfassungsgerichtshof verlangt, könnte je nach Regierungskonstellation die Amtszeit von ORF-General Roland Weißmann und/oder seines Direktoriums verkürzen. Die Verträge sehen allerdings vor, dass die ORF-Führung über die volle Funktionsperiode auszuzahlen ist. Eine Ablöse wird bei 380.000 Euro Grundgehalt und mehr als 400.000 mit Bonuszahlungen für den ORF-General doch etwas teuer.

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ORF-Stiftungsrat: Das oberste Entscheidungsorgan im ORF
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September 3, 2024
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Was bekommen Stiftungsräte bezahlt?

Die Mitgliedschaft im Stiftungsrat ist ein unbezahltes Ehrenamt. Stiftungsräte erhalten 50 Euro monatlich Aufwandspauschale und 100 Euro Sitzungsgeld. Der Stiftungsrat tagt regulär meist viermal pro Jahr im März, Juni, September und November/Dezember. Eine Sitzungswoche geht meist vom Finanzausschuss (Montag) über den Programmausschuss (Mittwoch) bis zum Plenum (Donnerstag), mit jeweils mehrstündigen Sitzungen.

Die Mitglieder des Stiftungsrats

Vorerst hier die ORF-Übersicht ohne parteipolitische Zuordnungen.

Die Fraktionschefs

  • Thomas Zach – ÖVP (Unternehmensberater)
  • Sigrid Pilz – Grüne (ehemalige Patientenanwältin Wien)
  • Heinz Lederer – SPÖ (Kommunikationsberater)

FPÖ und Neos haben 2024 nur je ein Mitglied: Peter Westenthaler (FPÖ, Immobilienunternehmer), Anita Zielina (Neos, Medienberaterin).

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29.6.2007
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30.11.2022
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16.4.2024
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11.6.1945
Oberösterreichische Nachrichten
US-Truppen, ab 8.Oktober 1945 Dreiparteienzeitung, dann Alfred Maleta / ÖVP, heute Wimmer Holding – in den OÖN ging die Tages-Post (1953 bis 1954) auf)
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Salzburger Nachrichten
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10.5.1945
Grazer Volkszeitung / Grazer antifaschistische Zeitung / Neue Steirische Zeitung
Dreiparteienzeitung, ab 25. Juli 1945 britische Truppen
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30.12.1945
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Kärntner Nachrichten
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Obersteirisches Tagblatt
Obersteirische Freiheitskämpfer
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29.7.1945
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Welser Zeitung
Pressverein Wels
8.5.1945
9.5.1945
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Neues Österreich
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28.1.1967
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Österreichische Zeitung
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31.7.1955
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26.10.2019
Fellners starten Radio Austria als zweiten bundesweiten Kanal
Am 26. Oktober 2019 kann ein zweiter bundesweiter Radiosender auf UKW on air gehen: Die Fellners haben im zweiten Anlauf erfolgreich Lizenzen eingesammelt, auch von Lounge FM, und gegen eine bundesweite Lizenz getauscht. 2023 soll der Sender verkauft werden, um einen Schuldenschnitt mit kreditgebenden Banken zu bedienen. 2024 bleibt er doch bei den Fellners und wird mit 1. Mai auf "Oe24" umgetauft.
26.10.2019
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30.4.2020
Krone.TV startet über Kabel, TV und terrestrisch
Mit Ende April 2020 starten die Videoaktivitäten der Kronen Zeitung als TV-Programm über Kabel, Satellit und terrestrisch digital in Wien und Graz. TV-Programme werden von der RTR mit Privatrundfunkförderung unterstützt. Davon profitieren Mitbewerber wie Oe24 TV zu dem Zeitpunkt schon seit Jahren.
30.4.2020
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18.8.2017
ProSiebenSat1Puls4 startet Streamingplattform "Zappn", ab 2023 Joyn Österreich
Die Privatsendergruppe verspricht Fernsehen ohne GIS-Gebühr (damalige Rundfunkgebühr für den ORF) mit ihrer App "Zappn", die lineares Fernsehen aufs Mobiltelefon bringt. Ab Juni 2019 sind dort auch die ORF-Kanäle verfügbar. Ab 4. Mai 2023 heißt die Plattform nach einem großen Neustart "Joyn Österreich" nach jener des deutschen Mutterkonzerns ProSiebenSat1 und bringt auch eigene Streamingproduktionen. Gegen Registrierung kostenlos, werbefinanziert.
18.8.2017
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1.4.2024
ProSiebenSat1Puls4-Mastermind Breitenecker wechselt in ProSiebenSat1-Vorstand nach München
Markus Breitenecker, Gründer und über zweieinhalb Jahrzehnte Mastermind des größten österreichischen Privatfernsehkonzerns ProSiebenSat1Puls4, wechselt mit 1. April 2024 in den Vorstand des Mutterkonzerns ProSiebenSat1 nach München. Neben Vorstandsvorsitzendem Bert Habets ist er als Chief Operating Officer für Entertainment, Streaming und die Töchter in Österreich und der Schweiz zuständig.
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1.9.2019
ProSiebenSat1Puls4 startet Newskanal Puls 24
Österreichs größter privater TV-Konzern legt seine Information zusammen und lässt sie einen neuen Newskanal Puls 24 bespielen.
1.9.2019
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2.8.2017
Kurier übernimmt Schau-TV
Der Kurier gibt im Sommer 2017 die Komplettübernahme des ostösterreichischen Regionalsenders Schau TV bekannt, er gehörte bisher den Eigentümern des Gemeinde-Wien-nahen Bohmann-Verlags. Das Kurier-Management wird daran bald lernen, wie aufwändig und kostspielig Fernsehen ist. Ab Februar 2023 heißt Schau TV "Kurier TV".
2.8.2017
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9.3.2017
ProSiebenSat1Puls4 kauft ATV und ATV 2
Mit Auflagen für die ersten fünf Jahre erlauben die Kartellbehörden im März 2017 dem privaten Marktführer ProSiebenSat1Puls4 den ATV-Kauf. Die Bedingungen: Fortbestand des Senders und seines Programmplatzes, Mindestbudgets für Programm und Redaktionen, österreichische Inhalte und Nachrichten, Regelungen für Werbebuchungen. Die Kronen Zeitung hatte sich auch für ATV interessiert.
9.3.2017
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26.9.2016
Fellner-Mediengruppe startet TV-Kanal Oe24
Die Mediengruppe Österreich der Familie Fellner um die gleichnamige Tageszeitung beginnt einen eigenen, vor allem mit Gesprächsformaten gefüllten Fernsehkanal, Oe24TV über Kabel, Sat und Web. Oe24 TV wird in den nächsten Jahren höchstgeförderter Sender des Landes werden.
26.9.2016
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7.9.2015
R9: Regionalsender mit gemeinsamem Satellitenkanal
Der Regionalsender-Vermarktungsverbund R9 startet einen gemeinsamen Satkanal. Schon seit Mai 2014 strahlen die größten Regional-TVs ein gemeinsames Magazin namens "Österrreich-Blick" aus, moderiert von Eva Pölzl, später Alfons Haider. Ende 2022 wird bei R9 die Gamma-Film-Holding des Produktionsriesen von Jan Mojto mit 35 Prozent einsteigen.
7.9.2015
7.9.2015
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17.9.2014
Netflix startet offiziell in Österreich
Netflix-Boss Reed Hastings kommt persönlich nach Berlin, Wien (am 17. September ins Motto am Fluss) und Zürich, um sein Streamingangebot in diesen drei Märkten offiziell zu starten.
17.9.2014
17.9.2014
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29.3.2012
ProSiebenSat1Puls4 kauft Austria 9
ProSiebenSat1Puls4 kauft Josef Andorfer und Conrad Heberling ihren nationalen Privatsender Austria 9 ab, an dem zwischendurch der deutsche Burda-Verlag beteiligt war. Es geht um Kabel-Plätze - für das nächste Fensterprogramm Sixx Austria. Das geht am 3. Juli 2012 on air.
29.3.2012
29.3.2012
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1.10.2009
Red-Bull-Boss Mateschitz startet sein Servus TV
Kurz vor 18 Uhr am letzten Septembertag 2009 wird aus dem Regionalsender Salzburg TV Servus TV, eine Art öffentlich-rechtliches Privatfernsehen nach Geschmack und Vorstellungen von Dietrich Mateschitz. Der Red-Bull-Boss will damit Fernsehen lernen – für sein Megaprojekt Red Bull Global TV. Die Idee eines Global TV wird er 2016 als nicht mehr zeitgemäß im Streamingzeitalter aufgeben.
1.10.2009
1.10.2009
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28.1.2008
ProSiebenSat1 startet Puls TV neu als nationales Vollprogramm
Neustart bei Freunden: Markus Breitenecker und ProSiebenSat1 Österreich waren ohnehin schon vor Start Auftraggeber von Puls TV. Nach der Übernahme 2007 startet Breitenecker Puls 4 neu mit einigen internen Anlaufschwierigkeiten von Arbeitsbedingungen und Betriebsrat bis zu nicht so rund laufenden Programmprojekten.
28.1.2008
28.1.2008
heute
14.1.2008
Herbert Kloiber übernimmt ATV ganz
Herbert Kloiber und seine Tele München Gruppe schließen die Übernahme praktisch aller Anteile an ATV ab. Gründungsgesellschafter und Langzeitfinancier Bawag tritt 43 Prozent ab. Kloiber hält nun - für Freunde der strengen Rechnung - exakt 99,67 Prozent an ATV.
14.1.2008
14.1.2008
heute
12.12.2007
Austria 9 startet: Nationaler Oldie-Kanal über Kabel und Sat
Der ehemalige ORF-Quotenmann und Ex-RTL-2-Chef Josef Andorfer, sein Getreuer Conrad Heberling und zeitweise etwa der deutsche Medienkonzern Burda versuchen sich an einem nationalen Privatsender aus der Konserve: viele alte Filme und Serien, bisschen Regionales, vielerlei Anruf-TV. Die mühsam eingesammelten Kabel-Plätze kauft 2012 ProSiebenSat1Puls4 für Sixx Austria.
12.12.2007
12.12.2007
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26.10.2006
ORF forciert Digitalfernsehen über Antenne – und so seinen Quoteneinbruch
Der ORF startet am Nationalfeiertag 2006 Digitalfernsehen über Antenne, und dreht das analoge rasch ab. Die ORF-Sendertochter ORS mit Raiffeisen an Bord schaltet den analogen Empfang rasch - schon ab März 2007 - ab und treibt bisher analoge Antennen- und Satseher in Scharen zu digitalem Satempfang mit vielfach mehr Sendern. Das kostet den ORF Marktanteile.
26.10.2006
26.10.2006
heute
6.12.2004
Österreichs erster und lange einziger bundesweiter Privatsender auf Ukw kann starten: Lizenz für Kronehit
Die Radio-Novelle von 2004 ermöglichte Sendern erstmals, eine bundesweite Radiolizenz zu beantragen – wenn sie genügend Lizenzen bestehender Sender einsammeln, um zumindest 60 Prozent der Bevölkerung zu erreichen. Kronehit schafft das als erstes und bisher einziges Privatradio, die Medienbehörde erteilt die Lizenz am 6. Dezember 2004. Ein zweiter – Radio Austria, später Oe24 genannt - der Fellners schafft das erst wieder 2019.
6.12.2004
6.12.2004
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23.4.2005
Erstes Video auf Youtube
Das erste Video erscheint auf Youtube – "Me at the zoo". Daraus wird rasch die weltgrößte Bewegtbildplattform und massive Werbekonkurrenz für Fernsehen. Seit Oktober 2006 im Besitz von Google.
23.4.2005
23.4.2005
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21.6.2004
Wiener Stadtsender Puls TV startet
Puls startet wegen Finanzierungsproblemen als letzter der ersten legalen Privatsender über Antenne – auf einer bisher von ORF Wien genutzten Frequenz. Die ORF-Regionalnachrichten "Wien heute" laufen zunächst als Fenster im Puls-Programm. Geschäftsführer (und Gesellschafter) für die ersten Monate: Helmut Brandstätter, zuvor n-tv. Geldgeberin: Marketingmitarbeiterin und Schöps-Erbin Sandra Grünberger. Am 4. Juli 2007 bestätigt ProSiebenSat.1 die Übernahme, Puls startet neu als Puls 4 österreichweit am 28. Jänner 2008 – holpernd.
21.6.2004
21.6.2004
heute
26.1.2004
ProSieben beginnt tägliche Österreich-Nachrichten (von Puls TV)
News-Programmfenster bei ProSieben: Noch bevor Gesellschafter Helmut Brandstätter Puls TV on air bringt, produziert er für ProSieben Austria Top News. Täglich 15 Minuten inklusive 2night.tv, Sonntags Talk.
26.1.2004
26.1.2004
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1.6.2003
ATV startet österreichweit über Antenne – als erster nationaler Privatsender
ATV startet (nach vielen Anläufen etwa via Satellit wieder einmal) neu, nun als erster bundesweiter Privatsender über Antenne - mit vielen technischen und anderen Schwierigkeiten, und als letzter erster eines Landes in ganz Europa.
1.6.2003
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6.12.2002
Österreichs erstes legales Privatfernsehen startet: Salzburg TV, daraus wird später Servus TV
Salzburg TV startet als erstes legales österreichisches Fernsehen über Antenne (terrestrisch) – ein Projekt vor allem des ehemaligen ORF-Journalisten und Privatfernseh-Aktionisten Ferdinand Wegscheider. Daraus wird später Servus TV.
6.12.2002
6.12.2002
heute
1.8.2001
Privatfernsehgesetz erlaubt erstmals Privat-TV über Antenne
Das Privatfernsehgesetz der ÖVP-FPÖ-Regierung unter Kanzler Wolfgang Schüssel tritt am 1. August 2001 in Kraft. Österreich erlaubt als letztes Land Europas privates Fernsehen über Antenne, auch bundesweit. Parallel beschließen ÖVP und FPÖ ein neues ORF-Gesetz, mit dem sie ORF-General Gerhard Weis vorzeitig ablösen.
1.8.2001
1.8.2001
heute
1.4.2001
Österreich bekommt eine Medienbehörde
Die ÖVP-FPÖ-Regierung Wolfgang Schüssels setzt erstmals eine Medienbehörde ein, das Gesetz tritt im April 2001 in Kraft. Der Verfassungsgerichtshof hat die alte Lizenzbehörde und ihre Radiolizenzen wieder einmal gekippt. In der Behörde entscheidet ihr erster Leiter (Rundfunkrechtler Hans Peter Lehofer), mangels SPÖ-Zustimmung dem Kanzler weisungsgebunden.
1.4.2001
1.4.2001
heute
20.2.2001
ProSieben und Sat1 vermarkten auch in Österreich gemeinsam
In Deutschland haben ProSieben und Sat1 schon mit 15. November zusammengelegt, die Vermarktung in Österreich zieht laut Firmenbuch mit 20. Februar 2001 nach und wird vereint. Hier entsteht der größte Privatfernsehkonzern in Österreich.
20.2.2001
20.2.2001
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27.7.1999
TV-Unternehmer Kloiber und Kabelkonzern UPC übernehmen Mehrheit an ATV ein
Produzent und Rechtehändler Herbert Kloiber (Tele München Group) steigt zusammen mit dem Kabelriesen UPC beim Privatsender Wien 1 ein. Der Regionalsender soll zum österreichweiten ATV umgebaut werden. Nach damaligen Ankündigungen mit 10 Prozent Marktanteil und rasch wirtschaftlich tragfähig, was nicht gelingt. Aus beiden Zielen wird bis zum Verkauf 2017 an ProSiebensat1Puls4 nichts.
27.7.1999
27.7.1999
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30.6.1999
Der vierte große Deal des ORF mit den Verlegern – nun Medienmarktordnung genannt
VÖZ (in der Zeit gerade ohne Krone und Kurier) und ORF wünschen sich Privat-TV gemeinsam so: Bis eine Stunde täglich Regionalprogramm von Privaten (Verlegern) pro Bundesland in ORF 2. Der ORF erhalte die letzte nationale TV-Frequenzkette – für Digital-TV, er verzichtet auf regionale TV-Werbung, begrenzt Sonderwerbung, bietet Verlegern billige Tarife. Online-Werbung wollen ORF und Verleger gemeinsam vermarkten. Die ÖVP/FPÖ-Regierung ab 2000 pfeift auf diese Marktordnung – und löst auch gleich den ORF-Chef Gerhard Weis ab.
30.6.1999
30.6.1999
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1.4.1998
Regionale und lokale Privatradios können in ganz Österreich starten
Am 1. April 1998 können - nach jahrzehntelanger Blockade und von Höchstrichtern wegen wissentlichem Pfusch der Medienpolitik im Regionalradiogesetz aufgehobenem Gesetzespfusch Privatsender in ganz Österreich starten. Ihr Angriffsziel Ö3 ist nach dem Frühstart zweier Regionalsender – Antenne Steiermark und Radio Melody – nun optimal vorbereitet.
1.4.1998
1.4.1998
heute
14.3.1998
ProSieben startet Werbefenster in Österreich
Mit dem Werbefenster für ProSieben beginnt Markus Breitenecker, die dominierende private TV-Vermarktungs- und Programmgruppe aufzubauen, die einmal ProSiebenSat.1Puls4 heißen wird. Ab 26. Jänner 2004 mit Nachrichten (Austria Top News), ab 21. Juni 2004 mit der Mehrsender-Morgenshow Café Puls. Ab 2007 gehört auch Puls 4 ganz offiziell zur Gruppe.
14.3.1998
14.3.1998
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15.4.1997
ATV-Vorläufer Wien 1 startet im Wiener Kabelnetz
Im April 1997 starten die Gewerkschaftsbank Bawag und die Gewerkschaftsdruckerei Elbemühl zusammen mit Erste Bank und Generali Wien 1 im größten Kabelnetz des Landes.
15.4.1997
15.4.1997
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24.7.1996
Erstes Programmfenster: Sat.1 mit Ösi-Bundesliga, aber kaum eine Saison
Sat.1 startet das erste Programmfenster eines deutschen Privatsenders für Österreich, aber nur eine Saison: Ausschließlich Kabel-Publikum und österreichische Bundesliga live sind keine probate Kombination für tragfähige Quoten. Im Juni 1997 ist damit Schluss.
24.7.1996
24.7.1996
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1.4.1996
Erstes deutsches TV Werbefenster für Österreich von RTL
Helmut Thoma, der österreichische Geschäftsführer des deutschen Privatfernsehriesen RTL, startet das erste deutsche Werbefenster für Österreich mit deutschem Programm. Die Vermarkterin IP Austria gehört zu je 50 Prozent RTL Deutschland und der Kronen Zeitung. Werbefenster deutscher Kanäle dominieren bald Österreichs privaten TV-Werbemarkt. Und das Jahre, bevor österreichische Private bundesweit senden dürfen.
1.4.1996
1.4.1996
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3.5.1995
Verfassungsgericht blockiert Radiostart: Alle zehn Bescheide sistiert
Am 3. Mai 1995 blockiert der Verfassungsgerichtshof per Bescheid die ersten zehn Bundesland-Radiolizenzen (zwei in Wien, je eine in den übrigen Ländern). Ein Signal, dass er Teile des Regionalradiogesetzes aufheben wird, nach dem sie ihre Lizenzen bekommen haben. Zwei Lizenzinhaber finden allerdings ein Schlupfloch: Sie einigen sich in den nächsten Wochen mit den Beschwerdeführern gegen ihre Lizenz, dass diese ihre Beschwerden zurückziehen (etwa im Tausch für Beteiligungen an den Sendern) und können damit starten.
3.5.1995
3.5.1995
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22.9.1995
Österreichs erstes legales Privatradio startet – und hilft damit Ö3
Die Betreiber des Privatradioprojekts Antenne Steiermark einigten sich mit Beschwerdeführern gegen ihre Lizenz. Die Antenne Steiermark kann so als erster legaler Sender starten, obwohl der Verfassungsgerichtshof Teile des Regionalradiogesetzes aufgehoben hat und den Großteil der übrigen, schon lizenzierten Sender blockiert. Die Antenne Steiermark überholt, regional begrenzt, binnen Wochen Ö3. Der Frühstart machte dem ORF klar, dass seine Cashcow nicht ausreichend auf Konkurrenz vorbereitet ist.
22.9.1995
22.9.1995
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6.3.1995
Zeilers große Programmreform holt dem ORF Quoten zurück
Gerhard Zeilers Gesellenstück auf dem Weg zum RTL-Boss: Der ORF-Generalintendant bringt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit vielen Erfolgselementen des deutschen Privatfernsehens auf Quotenkurs. Seither ist der ORF ein Best of des deutschsprachigen Fernsehens, vor allem ORF 1 mit US-Serien und -Blockbustern des deutschsprachigen Privatfernsehens. Die Quote steigt und mit ihr Diskussionsbedarf über allzu kommerzielles Funken.
6.3.1995
6.3.1995
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24.11.1993
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte: ORF-Monopol verletzt Europäische Menschenrechtskonvention
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte gibt fünf Beschwerdeführern gegen die Republik Österreich recht, darunter übrigens auch FPÖ-Chef Jörg Haider. Der EGMR entscheidet: Das Rundfunkmonopol verletzt Artikel 10 der Menschenrechtskonvention, das Recht auf freie Meinungsäußerung. Ein Gesetz für privates Radio ist da in Vorbereitung, TV ist eigentlich schon erlaubt, aber bisher ohne Werbung und nur in Standbildern.
24.11.1993
24.11.1993
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30.7.1993
Privat-TV erlaubt – aber nur Standbilder ohne Werbung
Österreich erlaubt mit einer Novelle der Rundfunkverordnung Privatfernsehen. Aber nur im Kabel, nur Standbilder und ohne Werbung. Die Verbote von Bewegtbild und Werbung wird der Verfassungsgerichtshof in den nächsten Jahren aufheben.
30.7.1993
30.7.1993
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16.6.1993
ORF verdoppelt TV-Werbezeit: Grundkonsens 3 mit Verlegern
Gerd Bacher ringt den Verlegern 42 statt 20 Minuten Werbung pro TV-Kanal und Tag ab – schrittweise gesteiert bis 42 Minuten ab 2001. Ab 2000 gibt es fast ein Drittel mehr ORF-Radiowerbezeit. Passende Gesetzesnovellen folgen prompt. Der ORF verzichtet auf regionale Werbung in TV und nationalen Radiokanälen, vor allem Ö3. Regionale Radiowerbung wird auf fünf Minuten pro Tag und Land limitiert. Dafür wird Verleger-Privatradio langsam konkreter.
16.6.1993
16.6.1993
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11.12.1987
ORF und Verleger ordnen wieder ihren Markt: Grundkonsens Nr. 2
ORF und VÖZ vereinbaren: Kein neuer TV-Kanal für ORF oder Private bis 1995. Der ORF bleibt bei 20 Minuten TV-Werbezeit pro Kanal. Privatradio soll es geben – aber nur für Zeitungen im Stammbundesland und, Ö3 schonend, keine nationalen Sender, keine gemeinsamen nationalen Werbeblöcke. So wird Privatradio viel später wirklich starten. Der ORF-Aufsichtsrat soll Privatlizenzen vergeben, samt Kultur- und Bildungsauftrag für Private.
11.12.1987
11.12.1987
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19.11.1985
ORF und Verleger ordnen ihren Markt: Erster Grundkonsens über TV und Radio
ORF und Zeitungsverleger (VÖZ) unterzeichnen vor Kanzler Fred Sinowatz, damit die Medienpolitik weiß, was sie (nicht) tun soll - die nächsten drei Jahre: Verleger verzichten auf privates Radio oder TV. Der ORF auf regionale TV-Werbung, auf Druck für mehr Werbezeit und auf die ORF-Frequenzen über 100 Megahertz. Er verzichtet auf weitere Printmedien und begrenzt Werbung im Printmagazin ORF-Nachlese. Dafür darf das ORF-TV nun an Sonn- und Feiertagen werben.
19.11.1985
19.11.1985
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24.10.1985
Erster – deutscher – Privatsender im Wiener Kabelnetz
Die Wiener Telekabel speist erstmals einen deutschen Privatsender ein: Sat.1.
24.10.1985
24.10.1985
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1.1.1984
Deutschland: Erste Privatsender starten
Der Sat.1-Vorläufer PKS geht am 1. Jänner on air. RTL am 2. Jänner, Geschäftsführer dort ist der Österreicher Helmut Thoma, zuvor Rechtschef beim ORF.
1.1.1984
1.1.1984
heute
1.10.1978
Wiener TV-Kabelnetz startet Versuchsbetrieb
Die Wiener Telekabel (gehört Stadt Wien und Philips) beginnt einen Versuchsbetrieb mit 533 Haushalten, sie zeigt neben den zwei ORF-Programmen, ARD und (zeitweise) ZDF-
1.10.1978
1.10.1978
heute
1.6.1977
Gesetz: Ausländische Programme in Österreich nur zeitgleich und unverändert in Kabelnetzen
Ein neues Gesetz für Kabelnetze tritt in Kraft, es verpflichtet die Betreiber, ausländische Programme nur zeitgleich und unverändert zu übernehmen.
1.6.1977
1.6.1977
heute
3.9.1958
Österreich ratifiziert Europäische Menschenrechtskonvention
Vor allem Artikel 10 über die Freiheit der Meinungsäußerung wird für Österreichs Medienentwicklung (und Gerichtsbarkeit) noch da und dort eine Rolle spielen. Verlautbart per Bundesgesetzblatt am 24. September 1958, am 4. März 1964 wird ihr Verfassungsrang festgehalten.
3.9.1958
3.9.1958
heute
1.1.1957
TV-Regelbetrieb in Österreich beginnt
Fernsehprogramm in Österreich, in öffentlicher Hand, nimmt den Regelbetrieb auf, zunächst sechs Tage die Woche.
1.1.1957
1.1.1957
heute
22.9.1950
Großbritannien: Europas erster privater Fernsehsender startet
Großbritannien hat schon 1954 privates Fernsehen zugelassen, die erste (Londoner) Regionalstation des ITV-Networks strahlt nun ihre erste Sendung aus.
22.9.1950
22.9.1950
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1.1.2022
Roland Weißmann
Unterstützt von ÖVP, bestellt bis Ende 2026
1.1.2022
31.12.2026
1.1.2022
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1.1.2007
Alexander Wrabetz
Unterstützt von SPÖ
1.1.2007
31.12.2021
1.1.2007
heute
1.1.2002
Monika Lindner
Unterstützt von ÖVP
1.1.2002
31.12.2006
1.1.2002
heute
10.9.1998
Gerhard Weis
Unterstützt von SPÖ
10.9.1998
31.12.2001
10.9.1998
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10.10.1994
Gerhard Zeiler
Unterstützt von SPÖ
10.10.1994
10.9.1998
10.10.1994
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10.10.1990
Gerd Bacher
Unterstützt von ÖVP
10.10.1990
10.10.1994
10.10.1990
heute
10.10.1986
Thaddäus Teddy Podgorski
Unterstützt von SPÖ
10.10.1986
10.10.1990
10.10.1986
heute
10.10.1978
Gerd Bacher
Unterstützt von ÖVP
10.10.1978
10.10.1986
10.10.1978
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10.10.1974
Otto Oberhammer
Unterstütz von SPÖ
10.10.1974
10.10.1978
10.10.1974
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4.10.1967
Gerd Bacher
Unterstützt von ÖVP
4.10.1967
10.10.1974
4.10.1967
heute
2.12.2008
SPÖ, ÖVP
Kanzler Werner Faymann (SPÖ)
2.12.2008
16.12.2013
2.12.2008
heute
11.1.2007
SPÖ, ÖVP
Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ)
11.1.2007
2.12.2008
11.1.2007
heute
28.2.2003
ÖVP, FPÖ bzw. BZÖ
Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP), Koalitionspartner ab 17. April BZÖ
28.2.2003
11.1.2007
28.2.2003
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4.2.2000
ÖVP, FPÖ
Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP)
4.2.2000
28.2.2003
4.2.2000
heute
28.1.1997
SPÖ, ÖVP
Kanzler Viktor Klima (SPÖ)
28.1.1997
4.2.2000
28.1.1997
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12.3.1996
SPÖ, ÖVP
Kanzler Franz Vranitzky (SPÖ)
12.3.1996
28.1.1997
12.3.1996
heute
29.11.1994
SPÖ, ÖVP
Kanzler Franz Vranitzky (SPÖ)
29.11.1994
12.3.1996
29.11.1994
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17.12.1990
SPÖ, ÖVP
Kanzler Franz Vranitzky (SPÖ)
17.12.1990
29.11.1994
17.12.1990
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21.1.1987
SPÖ, ÖVP
Kanzler Franz Vranitzky
21.1.1987
17.12.1990
21.1.1987
heute
16.6.1986
SPÖ, ÖVP
Kanzler Franz Vranitzky
16.6.1986
21.1.1987
16.6.1986
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24.5.1983
SPÖ, FPÖ
Kanzler Fred Sinowatz (SPÖ)
24.5.1983
16.6.1986
24.5.1983
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5.6.1979
SPÖ
Kanzler Bruno Kreisky
5.6.1979
24.5.1983
5.6.1979
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28.10.1975
SPÖ
Kanzler Bruno Kreisky (SPÖ)
28.10.1975
5.6.1979
28.10.1975
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4.11.1971
SPÖ
Kanzler Bruno Kreisky
4.11.1971
28.10.1975
4.11.1971
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21.4.1970
SPÖ
Kanzler Bruno Kreisky (SPÖ) (Minderheitsregierung, geduldet von FPÖ)
21.4.1970
4.11.1971
21.4.1970
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19.4.1966
ÖVP
Kanzler Josef Klaus (ÖVP)
19.4.1966
21.4.1970
19.4.1966
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2.4.1964
ÖVP, SPÖ
Kanzler Josef Klaus (ÖVP)
2.4.1964
19.4.1966
2.4.1964
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27.3.1963
ÖVP, SPÖ
Kanzler Alfons Gorbach (ÖVP)
27.3.1963
2.4.1964
27.3.1963
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11.4.1961
ÖVP, SPÖ
Kanzler Alfons Gorbach (ÖVP)
11.4.1961
27.3.1963
11.4.1961
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3.11.1960
ÖVP, SPÖ
Kanzler Julius Raab (ÖVP)
3.11.1960
11.4.1961
3.11.1960
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16.7.1959
ÖVP, SPÖ
Kanzler Julius Raab (ÖVP)
16.7.1959
3.11.1960
16.7.1959
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29.6.1956
ÖVP, SPÖ
Kanzler Julius Raab (ÖVP)
29.6.1956
16.7.1959
29.6.1956
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2.4.1953
ÖVP, SPÖ
Kanzler Julius Raab (ÖVP)
2.4.1953
29.6.1956
2.4.1953
heute
28.10.1952
ÖVP, SPÖ
Kanzler Leopold Figl (ÖVP)
28.10.1952
2.4.1953
28.10.1952
heute
8.11.1949
ÖVP, SPÖ
Kanzler Leopold Figl (ÖVP)
8.11.1949
28.10.1952
8.11.1949
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ORF-Stiftungsrat: Das oberste Entscheidungsorgan im ORF
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September 3, 2024
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Was bekommen Stiftungsräte bezahlt?

Die Mitgliedschaft im Stiftungsrat ist ein unbezahltes Ehrenamt. Stiftungsräte erhalten 50 Euro monatlich Aufwandspauschale und 100 Euro Sitzungsgeld. Der Stiftungsrat tagt regulär meist viermal pro Jahr im März, Juni, September und November/Dezember. Eine Sitzungswoche geht meist vom Finanzausschuss (Montag) über den Programmausschuss (Mittwoch) bis zum Plenum (Donnerstag), mit jeweils mehrstündigen Sitzungen.

Die Mitglieder des Stiftungsrats

Vorerst hier die ORF-Übersicht ohne parteipolitische Zuordnungen.

Die Fraktionschefs

  • Thomas Zach – ÖVP (Unternehmensberater)
  • Sigrid Pilz – Grüne (ehemalige Patientenanwältin Wien)
  • Heinz Lederer – SPÖ (Kommunikationsberater)

FPÖ und Neos haben 2024 nur je ein Mitglied: Peter Westenthaler (FPÖ, Immobilienunternehmer), Anita Zielina (Neos, Medienberaterin).

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